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11.201.668 Artikelanzeigen seit dem 12.08.2005

Bitterkalt in Carnuntum nach sternenklarer Nacht: -12°C

Nachricht von Robert Z7b

Der worst case ist in Carnuntum quasi eingetreten. Dicke Schneedecke, gestern ganzen Tag bewölkt und eisig (Tageshöchstwert -5°C) und am Abend hat es dann komplett aufgeklart und es wurde ganz windstill. Die ganze Nacht war sternenklar mit ziemlich vollem Mond. Bei Karl und bei meinen Eltern im Garten Miinimum -12°C, allerdings an geschützten Plätzen nahe der Hausmauer nur -7°C.
Mein Garten liegt noch dazu in einer Kältesenke und hier wurde es noch kälter.
Um 3:30 Uhr war ich wach und da hatte es -9°C bei mir im Garten, um 7:15 vor Sonnenaufgang waren es -14°C, an der allerkältesten Stelle im Garten sogar fast -15°C.
Interessanterweise ist es bei mir im Garten innerhalb von 15 Minuten dann auf -9°C raufgegangen (auf 8 verschiedenen Thermometern gleichzeitig). Während es bei meinen Eltern im Garten immer noch -12°C hat, liegt die aktuelle Temperatur hier bereits nur mehr bei -8°C.
Seltsame Phänomene gibt es da bei solchen Wetterlagen.
Seltsam war auch, dass es am Boden auch nicht kälter als in 2 m Höhe war.
Lustig war auch, dass es hier überhaupt sternenklar war in Carnuntum, denn das ganze Wiender Umland ist (zumindest bis 8 Uhr) durchgehend bedeckt gewesen, auch Eisenstadt und Neusiedel/See. Darum gab es in diesen Bereichen nur -9°C bis -10°C. Die Wiener Innenstadt hatte mal wieder trachytaugliche -6°C.
Bei einer Sache bin ich mir allerdings unsicher, vielleicht habt ihr hierzu Informationen und vielleicht erklärt das auch die kälteren Werte bei mir (denn von den Pflanzenschäden in klante Wintern her gibt es keine Unterschiede von meinem Garten zu den beiden anderen genannten).
Meine Thermometer sind nämlich leider dem Mondschein "ausgesetzt". Führt das zu einer lokalen Unterkühlung auf dem Thermometer, wenn der Mond draufscheint?
Denn die Thermometer bei Karl und meinen Eltern sind gegen Strahlungslicht geschützt.

Hier eine Aufnahme einer ausgepflanzten kleinen Südtiroler Trachy. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Trachies keine Schäden davontragen werden (alle Plovvies, südtiroler Hanfpalmen und die große Trachygruppe hatten ja keine geschützten Blätter), weil die -12°C bis -15°C nur ganz kurz unmittelbar vor Sonnenaufgang wirksam waren. Durch die rasche anschließende Erwärmung, waren sie nur ganz kurz im kritischen Bereich. Und bei -15°C und diesen Bedingungen bekommen hier Trachies in der Regel KEINE Winterschäden (die Situation hatte ich schon mal vor einigen Jahren).

Hier noch eine frostige Detailaufnahme von Viburnum tinus:

Auf jeden Fall endlich mal Temperaturen, bei denen einige Pflanzen zeigen können, was in Ihnen steckt. Bei Sonnenschein werden die Temperaturen jetzt sicher rasch steigen, Dauerfrost wird es aber trotzdem geben.
Wie sollte ich denn in einem so milden Winter wie bisher etwas über die Frosthärte der Plovvies, südtiroler Hanfpalmen und der restlichen Exoten herausfinden.
Oha, jetzt hat's schon -7°C. Geht ja aufwärts.
Den Erwärmungstest der Blätter zwischen zwei Fingern haben die ganzen ungeschützen Trachies (sind ziemlich viele mit verschiedenen Größen im Garten) bestanden. Die werden wieder normal grün, die Verglasung geht also weg. Die Blätter haben auch keine Kälterisse. Ganz genau wird man es aber erst feststellen können, wenn die Kälte nachläßt. Sieht aber gut aus derzeit.
Für uns Menschen ist diese trockene Kälte interessanterweise überhaupt nicht unangenehm. Ich war mit einer löchrigen Trainingshose ohne Handschuhe draußen. Es war überhaupt nicht kalt, weil total windstill und extrem trockene Luft.
Nächste Nacht wird sicher auch noch ganz schön kalt, dann sollte es aufwärts gehen, zumindest mal kurzfristig.
Da sieht man aber schön, dass im Winter die Kälte sich quasi aus dem Nichts selber etablieren kann. Man braucht nur "etwas" Schnee, Windstille und eine klare Nacht.
Ich freue mich auf jeden Fall auf einen schönen Tag hier.

lg, Robert


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