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10.010.033 Artikelanzeigen seit dem 12.08.2005

Bilder von heute: Keine Angst.

Nachricht von Robert Z7b

Ich habe ja gesagt, dass Du sicherlich als Palmenfreak ein besseres Mikroklima hast.
Allerdings muss ich auch sagen, dass auch die Meßstationen Eisenstadt und Wien/Flughafen sehr exponiert sind und trotzdem deutlich milder als Linz/Hörsching.
Trotz des kontinentalen Klimas hier sind unsere Winter mit Ausnahme von Bregenz unmittelbar am Bodensee immer noch die wärmsten in Österreich.
Natürlich kannst Du gar nicht so ein Klima wie Hörsching haben, denn sonst hättest Du vermutlich keine Exoten, daher meine logische Schlußfolgerung von zuerst.
Aber zum Vergleich von Regionen sind die Flughafendaten am relevantesten. Das hat aber nichts damit zu tun, dass nicht in einem milderen Mikroklima Exoten gedeihen können. Hier geht es um ein großflächiges Klima. Und das großflächige Klima ist hier nun mal etwas günstiger. Die günstigsten Mikroklimate wie Wien/Stadt kommen ja auch wesentlich besser weg als etwa Eisenstadt.
Wenn es bei Dir aber im Jahr 2003 bereits -15°C hatte, dann musst Du trotz günstigem Mikroklima wohl damit rechnen, dass es bei Dir saukalt werden kann. Da nützt auch nichts, wenn es zufällig letzte Nacht bewölkt war. Man muss hier langfristig denken und nicht von Nacht zu Nacht.
Die Exoten, die bei uns hier aushalten wollen, müssen auf jeden Fall -20°C alle 10 Jahre oder so aushalten. Auf das will ich hinaus.
Und darum wundere ich mich, dass hier viele so schockiert sind, wenn es mal unter -10°C geht.
-10°C sind selbst im Rheinland eine ganz normale Temperatur, die nur in ausgesprochen milden Wintern nicht vorkommt. Bei uns muss man das eben noch tiefer ansetzen.
Darum verstehe ich nicht, dass alle den Schnee fürchten wie der Teufel das Weihwasser.
Würden die Trachies hier bei uns nicht seit 17 Jahren aushalten, dann würde ich mich nicht damit beschäftigen. Die andere Alternative ist, dass man die Sachen eben beheizt wie ich z.B. die Washingtonie oder Phoenix. Bei diesen Pflanzen weiß ich aber, dass ich sie in einem normalen Winter beheizen muss (gestern das erste Mal diesen Winter).
Alles andere mit Hoffen und Vertrauen auf dauerhafte milde Winter halte ich für nicht zielführend und auf Dauer zum Scheitern verurteilt.

Darum stehen die meisten Pflanzen den ganzen Winter bei meinem Verkauf im Freien IM TOPF (!!!) nur durch ein Vorsach geschützt.
Dort stehen unter anderem alle Bambusarten (auch heiklere), Mittelmeerzypressen, Magnolia grandiflora und auch alle Trachies.
Nur die heikleren Pflanzen stehen in einer riesen Garage.
So sah das Ganze heute nach dem strengen Nachtfrost aus:

Und hier eine Detailaufnahme von den Blättern dieser Topftrachies. Nicht mal der kleinste Schaden.

Alle reden hier immer von winterharten Palmen und wenn es dann so weit ist, dann kriegen sie Muffensausen.
Ich weiß, dass die Trachies hier selbst den extrem kalten Winter 96 überstanden habe (auch 85 war es bei uns nicht kälter), wenn auch ohne Blätter und daher fürchte ich unser Wetter hier nicht.
Dumm gelaufen ist es nur dann, wenn eine frisch gepflanzte Trachy im ersten Jahr so was abbekommt. Das könnte dann schiefgehen.
Die Tageserwärmung ist übrigens sehr groß heute.
Hier war es mit -2,5°C Tagestemperatur auch wärmer als in jenen Gebieten, in denen es nachts nicht so kalt war. Ganzen Tag fast wolkenloser Himmel, während es rundherum nur wenig bis gar keine Sonne gab. Weil es auch noch windstill war, war es echt warm draußen in der Sonne (> +20°C), man konnte mit aufgestrickten Ärmeln draußen stehen nur mit Pullover.
Auf der Terasse in einem sonnigen Eck sind 20 cm Schnee weggeschmolzen.
Interessant werden die nächsten Nächte bei diesem wolkenlosem Wetter.

lg, Robert


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