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Re: Hier, Nähe Linz dank Bewölkung gottseidank nur -7,5° Minimum

Nachricht von Robert Z7b

Es ist ja nicht so, dass ich das nicht wüßte.
Aber mal ehrlich, wir leben nun mal in einer Gegend, wo man mit solchen Temperaturen leben muss. Du als Oberösterreicher musst im Schnitt sogar noch mit kälteren Wintern auskommen.
Ich beziehe mich dabei nur auf die Quellen der ZAMG.

Hier einige Beispiele:

Linz/Hörsching abs.Min. 2003: -20,6°C.
Eisenstadt abs.Min. 2003: -11,5°C.

Linz/Hörsching abs.Min. 2002: -15,9°C.
Eisenstadt abs.Min. 2002: -11,2°C.

Linz/Hörsching abs.Min. 2001: -18,1°C.
Eisenstadt abs.Min. 2001: -12,8°C.

Linz/Hörsching abs.Min. 2000: -18,6°C.
Eisenstadt abs.Min. 2000: -12,2°C.

Natürlich hast Du wahrscheinlich als Palmenfreak ein milderes Mikroklima als der Flughafen, aber Wien/Stadt ist ja noch weit, weit milder als das ländliche Eisenstadt (nicht mal 10000 EW).
Ich will damit sagen, dass sich die Situation auch in Oberösterreich rasch ändern kann. Man hat ja gesehen, was der Unterschied zwischen Bewölkung und sternenklarer Nacht auf so kurze Distanz ausmacht.
Andererseits haben wir jetzt bereits durch den sonnigen Tag -3°C, während es sogar in der Wiener Innenstadt noch -4°C hat.

Und jetzt meine eigentliche Aussage:
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Von daher finde ich es nicht sinnvoll dieses Hobby zu betreiben indem man auf permanent milde Winter hofft. Wie gesagt bei uns in Carnuntum, aber auch in Wien und Eisenstadt sind die Werte der Jahre nach dem strengen Winter 96 im Schnitt sogar knapp in Zone 8a. D.h. die Winter werden ja im Schnitt immer milder. Aber wenn man nur dann mit den Exoten leben kann, wenn es dauernd mild bleibt, dann hat man sicher verloren.
Also freue ich mich, wenn es mal etwas kälter wird, denn nur dann kann man auch wirklich etwas über die Frosthärte der Pflanzen aussagen, auch wenn dies fallweise zu Verlusten führen kann.
Wirklich wertvolle Pflanzen wie meine große Trachy würde ich hier nie ungeschützt stehen lassen, auch wenn es bisher noch keinen Winter gab, wo der Schutz nötig gewesen wäre, seit sie draußen ist (5 Jahre). Aber der Winter wird kommen.

Und so wie es jetzt aussieht kommt das dicke Ende erst noch. Das Kältepotential über Nord- und Osteuropa baut sich immer mehr auf.
Und man kann nicht dauernd auf sein Glück vertrauen, dass es gerade in den kritischen Nächten bedeckt ist.
Deswegen habe ich die Einstellung, dass das Wetter ruhig zeigen soll, was es bei uns zu bieten hat. Ich habe seit 17 Jahren Trachies draußen, von denen die meisten bereits den strengen Winter 96 mit -21°C überstanden haben.
Ich werde mir mal die Mühe machen und die Photos von damals raussuchen. Seit 10 Jahren stehen auch ungeschützt eine Wollmispel, viele Zypressen und Magnolien (um nur ein paar zu nennen) draußen und all diese Pflanzen stehen immer noch, d.h. sie kommen offenbar mit der gelegentlich auftretenden extremen Kälte zurecht.
Aus diesem Grund sehe ich das Ganze entspannt und als echten Beitrag dazu herauszufinden, was diese Pflanezn wirklich aushalten.
Sollte sich herausstellen, dass eine Pflanzengruppe die im Schnitt alle 10 Jahre auftretende starke Kälte nicht aushält, dann muss ich sie entweder schützen oder hier aufgeben. Sonst würde ich mich ja verrückt machen, weil ich immer darauf vertrauen muss, dass mir das Wetter gewogen ist.
Dabei kann es aber ruhig so weit kommen, dass etwa die Trachies alle Blätter verlieren, wenn sie sich wieder rasch erholen. Wenn solche Schäden im Schnitt nur alle 10 Jahre auftreten, dann ist das sicher vertretbar.
Auch die mittlerweile recht große Waggy bei meinen Eltern hat damals die -21°C mit Regenschutz überlebt und hat sich sehr rasch wieder erholt. Allerdings bin ich trotzdem nicht bereits die großen Waggies in meinem Garten zu riskieren, weil die schon ein Vermögen wert sind.
Außerdem möchte ich dort, wo die stehen (gleich neben der Terasse), nicht im Frühjahr einen Stumpfen mit braunen Blättern stehen haben, auch wenn sie es überleben sollten.
Man muss sich also mit dem Klima arrangieren, das man hat und von da her freue ich mich an allem, was unser Winter hier so zu bieten hat.
Immerhin sind wir in der glücklichen Lage zumindest zeitweise einen Winter zu kennen.

lg, Robert


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