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10.012.995 Artikelanzeigen seit dem 12.08.2005

Re: Bitterkalt in Carnuntum nach sternenklarer Nacht: -12°C

Nachricht von Karl Z7b

Hallo Robert!
Habe mir grade die Bilder angesehen - sieht ähnlich aus wie bei mir (no na ned )
Da haben wir wohl beide nicht so recht damit gerechnet mit der Kälte, sonst hätt ich den Turm bei der T. fortunei (voriges Jahr gepflanzt) wohl zugemacht. Schätze da drin wirds knapp -10°C gehabt haben (trotz dass er offen ist), das sollte der Trachy nix machen. Wahrscheinlich werd ich das Ding heute aber zumachen, je nachdem wies naxchmittags/abend aussieht.
Das bringt mich auch schon zum Thema "Strahlung" und u.a. zu deiner Frage zum Mond.
Ich war mir nicht sicher und hab daher meinen Professor für Kliamtologie, Meterologie und Atmosphärenpysik (und was weiß ich noch alles ) gefragt, wie das ausschaut.
Der hat gemeint, dass das so ist:
Mondlicht, das auf eine Fläche fällt, führt zu einer minimalen ERWÄRMUNG, die aber so klein ist, dass man (hobbymäßig) sie nicht messen kann, bzw. die durch die weit größere Wärmeabstrahlung sofort kompensiert wird. Mondlicht ist zwar nur schwaches Licht, aber dennoch reflektiertes Sonnenlicht -> bringt einer Fläche Strahlungsgenuss.
Was das Problem ist: Wenn man den Mond sieht, muss es gleichzeitig auch klar sein und der klare Himmel hat eine Strahlungstemperatur von -80°C. Deshalb strahlen die Oberflächen Wärme aus, weil sie ja hier immer wärmer sind, als die Strahlungstemp des klaren Himmels.
Läge jetzt kein Schnee würde das dazu führen, dass ständig neue Wärme nachgeliefert wird (die ständig in die Luft entweicht) bis es dazu kommt, dass die Oberfläche und die direkt daruafliegende Luftschicht kälter ist, als die umgebende Luftschicht abseits der Oberfläche (ich glaube das hat damit zu tun, dass der Ground Heat Flux im Boden dann abreißt oder so, aber so genau weiß ichs leider auch nicht).
Deshalb hats die Banane von Matthias bei Plusgraden "verbrannt" und deshalb ists auch an deiner Fassade kälter als in der Umgebung, weil sie so gut isoliert ist, dass keine Wärme von innen nachgeliefert wird.

Schnee ist wieder ein Sonderfall (siehe Posting zum Weißen Körper unten), weil er so besonders stark abkühlt (emittiert ja fast keine langwellige Strahlung -> es treten dann sogar Umkehreffekte ein - Da hat der Prof die Geschichte mit dieser Doline über lunz am See gebracht, wo die Temperaturen dann auf unter -50°C sinken, aber wie das genau geht ->?).

Das Ganze ist wirklich eine diffizile und echt nicht einfache Angelegenheit, v.a. wenn man die vielen "Spezialfälle" bedenkt (eigentlich müsste man ja heute eine typische Inversion beobachten können, stattdessen hattest du zwischen 0 und 2m eine Isothermie.....).
Ich weiß, dass die Erklärung der Phänomene von mir etwas "hoppadatschig" klingt, aber das Resultat müsste richtig sein.

Ich denke, dass du deine Thermometer davor schützen müsstest, dass sie dem klaren Himmel ungeschützt ausgesetzt sind, der Mond ist da egal.

Aber na ja, wichtiger ist wohl, dass die Pflanzen trotzdem gedeihen - Diese messtechnischen Feinheiten müsste man sich wirklich mal konkret und ausfürhlich von einem erklären lassen, der sonst nix anderes tut, denn wenns der nicht weiß wer dann .
Als "Hobbymäßiger" tut man sich da wirklich etwas schwer .

So und jetzt geht der Mikroskopiermarathon zur Pflanzenanatomie weiter (3 Stunden hab ich schon, jetzt kommen nocht 2) - und das ist leider auch nicht grad was Einfaches (ich kanns schon nciht mehr hören - Torus, Porus, Fusiforminitialien, Kambiphorm, Velamen radicum, prosenchymatisch, Plektenchymatisch, schizogen, lysigen, polyarch, Aktaktostele, rhexigen, Phellogen, Phellom und wie sie alle heißen - bald kann ich dann nicht mehr Deutsch sondern spuck nur noch so griechische Zungenbrecher aus .
Tja zum Glück ist bald Wochenende....
Lg, Karl


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