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9.913.239 Artikelanzeigen seit dem 12.08.2005

Re: Köln war diese Nacht frostfrei!

Nachricht von Robert Z7b

Hallo Markus!
Aus Sicht des Exotengärtners ist mir Deine Forderung verständlich, aus Sicht des Hobby-Meteorologen in mir jedoch nicht.
Es gibt bestimmte Standards für Temperaturmessungen. Aus diesem Grund wurden auch die +41,2°C von Brauneberg-Juffer (habe ich das so richtig im Gedächtnis) ja niemals als offizieller Höchstwert anerkennt, wegen der Lage.
Das ändert zwar nichts dran, dass es dort die +41,2°C wahrscheinlich hatte, aber der Vergleich zu anderen Stationen hinkt. Würde man so beginnen, dass man Stationen danach aufstellt, wo es am wärmsten ist (also in geschützten Lagen jeder Art), dann wäre das bald nur mehr eine sinnlose Rekordjagd, die aber nicht mehr auf einer einheitlichen Basis stattfindet.
Wenn man am Land misst (d.h. bei den Städten meistens am Flughafen), dann ist das überall einheitlich. Misst man in der Stadt, dann gibt es schon die ersten Unterschiede: Wie groß ist die Stadt, wie industrialisiert bzw. verschmutzt ist sie usw usw.
Aus diesem Grund werden die offiziellen Werte außerhalb erhoben.

Das ändert aber nichts daran, dass die Exotenliebhaber in Großstädten ein besonders günstiges Klima haben.

Wir hier in Ostösterreich wohnen in einem sehr dünn besiedelten Gebiet. Einzige Ausnahme: Wien.
Daher gibt es bei uns so gut wie nirgends (bei keiner Meßstation) irgendeine Art von Abwärme, die den Pflanzen zu gute käme. Die Meßwerte hier sind also rein.
Wieder Ausnahme: Wien/Stadt. Diese Meßstation liegt tatsächlich in der Stadt und zeigt, - wie Du bei Köln gesagt hast - dass das Stadtklima eine ganz andere Kategorie ist.
Das Problem ist aber, dass hier in der Stadt kaum Platz zur Pflanzung von Exoten vorhanden ist. Ergo sind die allermeisten Pflanzenliebhaber am Land zu Hause.

Eigenartigerweise scheint das - soweit ich das hier im Forum verfolge - bei Euch in Deutschland nicht so zu sein, denn sehr viele von Euch haben Gärten in relativ dicht verbautem Gebiet (nach unseren Maßstäben hier). D.h. viele gärtnern in priveligierten Zonen. Von da her sind natürlich Meßstationen in der Stadt sehr wohl interessant.
Ob das allerdings die Meteorologen beeindruckt, die möglichst reine, vom menschlichen Zutun unbeeinflusste Werte haben wollen, ist zweifelhaft.

Aber selbst hier in der kleinen Ortschaft bei uns, gibt es innerhalb der Ortschaft deutliche Temperaturunterschiede.

Ich selber habe im Moment 9 verschiedene Thermometer (analoge und Funk) im Garten, an den verschiedensten Stellen. Messungen in der Nähe von Hausmauern, die nicht nach neuestem Stand isoliert sind (d.h. nichts nach außen lassen), sind nach meiner Meinung nach sinnlos und verfälschen nur das klimatische Bild einer Region.
Beispiel: Bei meinen Eltern letze Nacht -7°C, dort wo die große Trachy beim Haus steht, aber -12°C im Garten. Gleiches bei Karl Z7b auch.
Die -7°C sind zwar für die Trachy, die dort steht interessant, aber klimatisch gesehen irrelevant.

lg, Robert


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