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10.024.759 Artikelanzeigen seit dem 12.08.2005

Schützen vs. Nicht-Schützen

Nachricht von Robert Z7b

Hallo Rolf!
Nun ich habe kein Problem damit Palmen zu schützen. Ich habe zwar auch genügend ungeschützte Trachies draußen, aber ich schütze etwa auch meine beiden großen Trachycarpus wagnerianus bei Bedarf oder wenn ich - wie jetzt - den Schutz nicht jederzeit aufbauen kann, dann schütze ich sicherheitshalber vorher schon. Letztere brauchten den Schutz zwar noch nicht in den letzten Jahren, ABER ich bin keinesfalls Willens zwei so kostbare Palmen dann in einem strengen Winter zu verlieren. Expermientieren kann ich mit den wesentlich billigeren T.fortuneis und die machen sich bisher ganz gut draußen.
Und die gezeigten geschützten Palmen (Phoenix canariensis und Washingtonia filifera) muss man schützen, auch wenn es heuer auch ohne Schutz noch kein Problem bisher war. Ich kaufe lieber billige, schnellwachsende, nicht ganz so frostharte Palmen und investiere das im Vergleich zu teuren harten Palmenarten (Rhapidophyllum, Sabal, Jubaea) gesparte Geld in Winterschutz. Dabei fahre ich noch immer um Eckhäuser billiger und kann mich am rasanten Wachstums dieser Palmenarten erfreuen.
Ich glaube nicht, dass die meisten ein Problem mit dieser Art der Haltung haben. Die meisten schützen doch auch irgendwelche empfindlicheren Arten.
Erlaubt ist was gefällt, sage ich da nur. Und wenn dann ab Februar/März die Leute über die tollen Phoenix und Washingtonien staunen, dann gibt das jenen Recht, die es mit diesen Arten mit winterschutz probieren.
Eine Gewächshaushaltung ist das allerdings in keinster Weise. Ersten bekommen Palmen im Gewächshaus normalerweise kaum Frost ab, hier jedoch an sehr vielen Tagen im Winter. Zweitens wachsen die unter Freilandbedingungen und nicht unter Gewächshausbedingungen, d.h. sie wachsen kompakter, schöner und härter.
Irgendwie ist das so ein Mittelding.
Mir, Dir und den meisten anderen gefällt es und daher machen wir es auch - egal was vielleicht einzelne dazu sagen. Ich mache auch gar keine Hehl daraus, dass ich diese Palmen schütze. Der Aufwand für den Winterschutz ist allerdings in der Art, wie ich ihn praktiziere, denkbar gering.
Als ungeschützte Palmen kommen hier sowieso nur Trachies, Rhapidophyllum und Sabal in Betracht. Letztere zwei sind mir auf Dauer zu mikrig, erstere erschöpft sich auch irgendwann. Mal will auch was anderes dazu. Und da bleibt dann eben nur der Winterschutz.
Also lieber eine gut geschützte Phoenix als gar keine Phoenix.
Du weißt, dass ich schon mal hier eher den Leuten zugestimmt habe, die auf der sicheren Seite sein wollen. Wenn jemand im Rheinland einen wirklich guten Trachyschutz aufbaut, der der Palme icht schadet, sondern hilft, dann ist das aus meiner Sicht OK. Und er wird dann nach einem Extremwinter immer noch sich im Frühjahr an wunderschönen, grünen Fächern erfreuen können, während die "wahren Freilandpalmen" dann möglicherweise braune Blätter haben oder gar eingehen. Zum Glück kommen diese Extremwinter dort und auch bei uns selten vor, im Rheinland natürlich noch viel seltener. Aber wenn sie dann mal kommen, dann haben die "Schützer" gut lachen.
Es spricht aber auch nichts dagegen nicht zu schützen und ggf. dann alle 20-30 Jahre einige Trachies zu ersetzen. Ich riskiere hier auch - bisher mit Erfolg - ungeschützte Trachies.
Und eine ganz andere Liga sind dann Gärten in großen Städten, besonders im Stadtinneren, in den milden Gegenden. Dort kann man wirklich auch ohne jeglichen Schutz über sehr lange Zeit gut über die Runden kommen. Dort ist das Schützen
wahrscheinlich wirklich nicht nötig.

Wie auch immer. Mir sind hier die Meinungen anderer sowieso egal. Hauptsache ich habe Freude an meinen Palmen. Und ich freue mich auch an jeder anderen ausgepflanzten Palme, egal opb geschützt oder nicht.

lg, Robert


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