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Nanking?

Nachricht von Robert Z7b

Noch was zu der Naking/Cousan-Debatte.
Falls Du Dich noch an meine Debatten mit Bernhard erinnerst, dann weißt Du sicher noch, dass ich immer wieder Gegenbeispiele zur Aufsplittung in diesen beiden Ökotypen gebracht habe. Ich habe nie wirklich an diese Aufteilung geglaubt, einfach weil ich zu viele gegenteilige Beispiele kenne.
Bernhard hat ja mittlerweile auch seinen Glauben an diese Unterteilung verloren, wie er letztens postete.
Im Palmeperpaket-Forum ist derzeit auch ein Beitrag von Arnold drinnen, der glaube ich diese Klassifizierung widerlegt oder zumindest stark in Zweifel zieht.
Was mir noch nicht klar ist, ist die Sache mit den brauen und grauen Stämmen, warum es da so unterschiedliche Färbungen gibt. Auch im tiefen Schatten habe ich in Meran beide Stammfarben (bei mehreren Palmen) nebeneinander gesehen, d.h. es konnten nicht die grauen von der Sonne ausgebleicht sein. Zu Hause habe ich aber wiederum Trachies, deren Stamm von grau in braun übergeht und das in der vollen Sonne. Diese Beobachtungen muss ich erst einordnen.
Ich würde also niemanden empfehlen sein Trachy auszureißen :-).
Was ich jedoch jedem empfehlen kann ist einfach nach der am robustest aussehendsten Trachy zu greifen beim Einkauf. Es wird ja sowieso niemand eine weiche Trachy erstehen, die nicht schön aussieht.
Von da her halte ich die Debatte zwar für interessant und anregend, aber aus meiner Sicht bringt diese Klassifizierung dem Palmenenthusiasten nicht wirklich viel.

Ist aber nur meine persönliche Meinung.
Michael Lorek hat die beiden Typen ja auch in seinem Buch erwähnt. Ich halte es übrigens für ein extrem gutes Buch, auch wenn ich das ein oder andere nicht so sehe. Jedes Buch hat irgendwie auch seine schwächeren Seiten, selbst die besten Bücher am Markt. Man kann nur aus der Summe aller Bücher + den eigenen Erfahrungen dazu im Laufe der Zeit zu einer ganz guten Einschätzung der Exoten kommen und weiß dann auch mit der Zeit, worauf man wirklich achten muss. Bücher sind gut als Anhaltspunkt, aber man sollte keinem Buch alles glauben, was da drin steht. Auch wenn das Geschriebene stimmt, so weiß man nie unter welchen Bedingungen die Beobachtungen zustande gekommen sind.
Die Erfahrungen aus Herrn Loreks Buch sind möglicherweise für Deutschland genau zutreffend, bei unserem Klima hier habe ich aber mit manchen Pflanzen ganz andere Erfahrungen gemacht. So etwa hat die damals nur mit einem Regenschutz geschützte T.wagnerianus im Garten meiner Elter die -21°C im Dez 1996 überlebt und sich sehr rasch wieder davon erholt (ich habe darüber damals im Chamaerops-Magazin berichtet). Michael Lorekt hat scheinbar die Erfahrung gemacht, dass T.wagnerianus unter seinen Bedingungen empfindlicher ist.

Palmen leben und Palmen lernen - ist doch schön.
lg, Robert

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