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Da bin ich mir nicht so sicher
Nachricht von Thomas, Hamburg
Hallo Bernhard,
Frostrocknis wohl ein Problem, das eher in Norddeutschland als am Lago auftritt. Und ich meine, wir hätten hier im Forum schon einige Trachys gesehen, die sich im Halbschatten prächtig entwickelt und viele Winter überstanden haben. Bei meinen vielen kleinen Sämlingen habe ich den Eindruck, daß die schattig/halbschattig situierten im Durchschnitt etwas besser über die Winter kommen. Bei den Verlusten im Norden im Winter 02/03 hat m.E. die Sonne eine sehr negative Rolle gespielt, da scheinen sich die meisten Trachybesitzer hier doch einig zu sein.
Ich denke, man kann so unterschiedlich Palmen wie Trachys einerseits und Brahea, Butia andererseits da auch nicht über einen Kamm scheren.
Mein Eindruck ist, daß Trachy-Blätter, wenn sie erst einmal vorgeschädigt sind, eine verringerte Frostresistenz haben, und bei jeder Temperaturschleife weiter kaputtgehen, auch wenn eigentlich keine kritischen Temps mehr erreicht werden.
Woher der Wind kommt, ist m.E. bei gleicher Temperatur egal, Wind + Kälte ist einfach schlecht, besonders, weil der Stamm schneller durchkühlt.
Ein Problem mit der Sonne ist vielleicht die ungleichmäßige Erwärmung: Die Blätter erwärmen sich erheblich schneller als der Stamm, der eine viel größere Wärmekapazität hat und auch noch durch die Faserschicht etwas isoliert wird.
Es ist richtig, daß in schattiger Lage der Boden später auftaut. Aber das Gefrieren und Auftauen des Bodens ist ein langfristiger Vorgang. Frosttrocknis passiert vermutlich innerhalb von Stunden.
Im Winter dominiert ganz klar die nächtliche Abstrahlung gegenüber der Erwärmung durch die Sonne. Schon, weil die Nächte lang und die Tage kurz sind. Und oft auch noch bewölkt. Ob die Bodenfrosttiefe sich zwischen halbschattig und vollsonnig überhaupt gravierend unterscheidet, wäre mal interessant, da bin ich überfragt.
Wenn man, wie Du richtig schreibst, den Boden gut mulcht, sollte sich die Sonne auch nicht mehr groß auf die Bodentemperatur auswirken, oder höchstens oberflächlich. Daß die Luftttemperaturen tagsüber bei einem halbschattigen Standort geringfügig niedriger sein können, ist m.E. unerheblich. Wärmer als nachts ist es auch dort allemal, d.h. Blattschäden durch Unterschreiten von kritischen Temperaturen müssten nachts passiern.
Mir scheint auch, daß es neben der Kavitation (Verengung der Leitungsbahnen), wo die Schäden ja erst viel später auftreten, auch noch kurzfristige Schäden durch winterliche Sonneneinwirkung gibt.
Allerdings glaube ich schon, daß Trachys an vollsonnigem Standort schneller wachsen. Aber schnelles Wachstum ist ja nicht alles.
Letztlich ist aber wohl vieles bzgl. Frostschäden bei Trachys Spekulation, so schade wie das ist!
Am besten ist einfach, der Winter fällt aus, wie vor zwei Jahren! ;-)
Und wenn die Forumsmehrheit richtig gefühlt hat, könnte es ja diesesmal so kommen.
Gruß,
Thomas
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