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9.989.442 Artikelanzeigen seit dem 12.08.2005

Re: Zwittrigkeit

Nachricht von Arnold, Cologne

Hallo Helmut,

richtig, offenbar tritt diese Art der Zwittrigkeit NUR bei männlichen Exemplare auf.
Im letzten Abschnitt ist der Bericht Beccaris aber etwas schwammig, da nicht gesagt wird, ob die Palme, an der dieses gemeinsame Auftreten männlicher, weiblicher und zwittriger Blüten ansonsten ein Männchen oder ein Weibchen war.
Du hast Recht, es gibt Berichte von "Geschlechtswechseln" aber ich glaube es handelte sich dabei wohl immer auch nur um eine Wandlung von männlichen in zwittrige Blüten, die ja aufgrund der dann erfolgenden Fruchtbildung als "weiblich" angesehen wurden. Ich glaube kaum, dass sich damals irgendjemand die Mühe gemacht hat, die Blüten mit dem Mikroskop anzusehen. Die Beurteilung wird wohl aufgrund des "Ergebnisses" (Samen) getroffen wurden sein.

Interessanterweise berichtete Beccari damals auch bei den Chamaerops nur davon, dass vorher männliche Exemplare eine Zeit lang plötzlich weiblich blühten. Den reziproken Vorgang hat er auch dort niemals erwähnt.

" bei anderen Palmenarten sind Fälle bekannt, bei denen männliche Exemplare auf einmal fertile andersgeschlechtliche Blüten trugen, die auch Früchte hervorbrachten.
So gab es im Botanischen Garten von Florenz zwei Exemplare der Gattung Chamaerops humilis var arborescens, beide ca. 50 Jahre alt, und ca. 6 m hoch, und die bis zum Jahre 1819 immer nur männliche Blüten produziert hatten. Doch in jenem Jahr bildeten sie auch einige weibliche Blütenstände aus, die perfekt ausgeformte Früchte trugen, die auch alle keimten.
Fünf weitere Jahre lang bildeten diese Pflanzen dann noch Blütenstände mit männlichen und zwittrigen Blüten aus, um dann wieder nur noch männliche Blüten zu produzieren.

Gruß,

Arnold



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