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10.001.312 Artikelanzeigen seit dem 12.08.2005

Butia ist ein schwieriges Pflänzchen!

Nachricht von Thomas, Hamburg

Hallo Bernhard,

volle Zustimmung! Ich hatte mich unter anderem für eine Butia entschieden, weil in dem Buch von M. Stähler stand, daß Butia, Trachycarpus und Jubaea sich mit 16°C..20°C zufrieden geben würden. Davon kann bei meiner Butia eriospatha(?) keine Rede sein, unter 22°C passiert nichts, ansonsten je wärmer desto schneller.
Meine Phönix im großen Kübel ist wesentlich schneller gewachsen, und hat früher damit angefangen. OK, das kann natürlich an den wärmeren Wurzeln liegen.
Den von Dir erwähnten Bereich von 28°..32° kennen wir Hamburger diesen Sommer nur vom Hörensagen, Juni und Juli waren für thermophile Pflanzen hier fast ein Komplettausfall.

Jetzt, wo sich die ersten beiden Blätter vom Zentralspeer abgelöst haben, musste ich erkennen, daß der Speer innerlich gefault hatte. Nach dem Winter sah er topfit aus, die Schäden waren durch die beiden noch anliegenden Blätter verdeckt. Die nächsten 2-3 Blätter werden wohl verkrüppelt sein, d.h. die Butia wird in diesem Jahr wohl nur auf zwei gesunde Blätter kommen und mehr Blätter verlieren. Im letzten, sehr warmen Sommer waren es trotz später Pflanzung sechs neue Blätter.
Mein in diesem Jahr gepflanzter Trachy hat aber auch erst 2,5 Blätter geschafft, er hatte, wie es bei Trachys oft vorkommt nach der Pflanzung erst einmal eine Weile Pause gemacht. Jetzt wächst er aber zügig. Selbst eine Nadelpalme wächst m.E. bei niedrigen Temperaturen "schneller", bei hohen Temps allerdings unvergleichlich langsamer als eine Butia.

Woher die Herz- bzw. Speerfäule kam? Waren es die mehrfach aufgetretenen -7°C ohne Schutz? Oder war es die hohe Luftfeuchtigkeit im Verschlag? Ich habe bei frostfreiem Wetter immer quergelüftet. Vielleicht gibt es in einem normalen bzw. kalten Winter wegen der höhere Heizleistung und trockeneren Luft weniger Probleme (von den Stromkosten mal abgesehen). Oder entstand der Schaden erst im nasskalten Frühling? Jedenfalls hört man häufig von Fäulnis bei Butia.

Ein gutes hat die "Freilandüberwinterung" aber gehabt: Diese lästigen Schildläuse sind restlos erledigt!

Alles in allem scheint mir eine Butia hier im Norden auch wegen der häufig kühlen Sommer ziemlich am Anschlag zu sein. Wie soll das auf Helgoland klappen, da sind die Sommer doch noch kühler als in Hamburg? Na, wir werden sehen. Die dort gepflanzte Jubaea hat aber m.E. besserer Aussichten, auch Rolf berichtete ja, das Jubaea schneller wächst. Im letzten Herbst hat meine Butia auch früher das Wachstum gestoppt als die Trachys.

Viele Grüße,

Thomas



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