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10.034.532 Artikelanzeigen seit dem 12.08.2005

Der Einfluß der Lage einer Wetterstation auf das Klima - am Beispiel Freiburg ...

Nachricht von Robert aus Carnuntum

Bin gerade im Wetterforum auf folgenden Link gestoßen (siehe unten). Da steht drinnen, dass Freiburg in Zukunft aufgrund der neuen Lage der Wetterstation (sie wird zum Flughafen verlegt) bei offiziellen Rekorden kaum noch eine Rolle spielen wird.
Ich schreibe das jetzt sicher nicht um vielleicht den Helmut zu ärgern, ganz im Gegenteil. Worum es mir hier geht: Wir diskutieren oft über Mikroklimate und klimatisch besondere Lagen (viele von uns wohnen in solchen, weil gerade ja mikroklimatisch günstige Lagen zwangsläufig zu einem Exotengarten führen, wenn man sich für so ein Hobby begeistert). Von der günstigen und doch deutlich trockeneren Lage im Vergleich zu Frankfurt bei Bernhard in Bischofsheim konnten wir uns ja selber überzeugen. Ebenso haben sicher auch Bernhard und Jost von unserer Gegend einiges mitbekommen, was schon rein aus topograhpischer Sicht im Vergleich zum flachen Umland hier anders läuft. So könnten wahrscheinlich viele hier Beispiele anführen.
Vorgehalten werden einem dann, wenn man aus dem Mikroklima berichtet, Werte von der nächsten offiziellen Station, die dann meist zig km vom Mikroklima entfernt liegt.
Obowohl die Meßstation vom Flughafen Wien zwar ein recht warmes Klima für mitteleuropäische Verhältnisse hat, spielt die Station bei der täglichen Hitliste der Höchsttemperaturen kaum eine Rolle. Und auch die Tiefstwerte von dort sind oft sogar niedriger als hier bei uns, ganz zu schweigen vom Stadtbereich von Wien natürlich.

Nun wird jetzt Freiburg dadurch kälter, dass die Station verlegt wird? Offiziell anhand der Meßwerte sicherlich, ja. Aber hat das für den Helmut oder andere Leute in der Umgebung einen Einfluß auf die Exoten? Ganz sicher nicht. Das warme Klima dort ändert sich ja nicht.

Ich finde dieser aktuelle Anlaß der Verlegung der Wetterstation Freiburg zeigt ganz klar, dass wir uns hier nicht zu stark ab offiziellen Werten orientieren sollten. Sie geben eine gewissen Hilfe, sind ein Anhaltspunkt. Jedoch können Mikroklimate nur dann erfaßt werden, wenn auch genau dort Wetterstationen stehen. Selbst hier bei uns im Ort könnte man das Klima kälter machen, wenn man die Wetterstation im Bereich (bis 0,5 km Entfernung) bei der Donau platziert. Würde man hingegen eine Wetterstation beim Berg stationieren, dann würde es wieder ganz anders aussehen.

Dieses Beispiel zeigt EXTREM GUT, wie wichtig die Lage einer Wetterstation sich auf das "offizielle Klima" einer Region auswirkt.
Freiburg wird also nun kälter - offiziell zumindest.
Das - finde ich - sollten wir uns alle vor Augen halten, wenn wir aus der Ferne über andere Klimate diskutieren. Darum waren ja auch die gegenseitigen Besuche zwischen Carnuntum und Rheinland sehr hilfreich, um mal ein Bild vor Ort zu bekommen. Da kann man dann schon besser diskutieren.

Also bitte kommt dem Helmut in Zukunft nicht mit offiziellen Meßwerten aus Freiburg im Vergleich zu seinen. Das wäre nicht fair.
Wir sehen Werte von Wetterstationen immer als unverrückbar und repräsentativ für die ganze Umgebung an. Das sind sie NICHT !! Selbst in einem relativ kleinen Gebiet wie Carnuntum könnte man zwei Wetterstationen so platzieren (eine z.B. in einer Lichtung in der feuchten und kühlen Au, die andere z.B. auf günstigen Südhanglagen), dass Unterschied im Jahresmittel von 1°C herauskommen müssen!
Das muss man sich immer vor Augen halten.

Liebe Grüße,
Robert


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