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10.017.466 Artikelanzeigen seit dem 12.08.2005

Viel Phantasie

Nachricht von Alois

gehört dazu, die nach wie vor unbelegte Hypothese der Wirkung des Sonnenfleckenzyklus auf das Wetter zu benutzen, um die andauernde Kälte dieses und des letzten Frühjahrs bei uns zu erklären.

Der Unterschied in der Strahlung der Sonne am Rand der Erdatmosphäre zwischen Minimum und Maximum der Sonnenfleckenzyklen beträgt je nach Ideologie 0.1 bis 0.22 Prozent der Solarkonstanten (Solarkonstante = die Menge Strahlungsenergie der Sonne, die bei senkrechtem Einfallswinkel am Rand der Atmospäre je Quadratmeter Fläche ankommt). Nur die Hälfte erreicht die Erdoberfläche.

Demgegenüber ist die langwellige Abstrahlung der Erde (die wegen der Energieerhaltung im Mittel genauso groß sein muss wie die Solarkonstante) viel stärkeren Veränderungen unterworfen. Sie wechselwirkt enorm stark mit den Spurengasen in der Atmosphäre, die mehr als zwei Atome je Molekül haben (Kohlendioxid, Wasserdampf, Methan, Distickstoffmonoxid, Fluorchlorkohlenwasserstoffe, troposphärisches Ozon, u.a.). Alleine die Konzentration des Kohlendioxids hat in den letzten 150 Jahren um 44 % zugenommen.

Dementsprechend "undurchsichtiger" ist die Atmosphäre geworden für die langwellige Strahlung der Erdoberfläche.

Dadurch wird ein Energieüberschuss an der Erdoberfläche erzeugt, insbesondere eine Erwärmung des Oberflächenwassers der Meere, da sie die größten Flächen einnehmen. Natürlich wird diese Änderung des Energiehaushalts zwischen Erdoberfläche und Atmosphäre ausgeglichen, und zwar hauptsächlich durch Verdunstung von Wasser, das sehr viel sogenannte "latente Wärme" in die Atmosphäre trägt. Dies wiederum verändert die Zirkulation in der Atmosphäre und beeinflusst die Lage der Tief- und Hochdruckgebiete.

Mir scheint, dieser plausible, durch Messungen belegte und durch Rechnungen mit Erdsystemmodellen ebenfalls sichtbare Mechanismus ist ein "verdächtigerer" Kandidat für beobachtete Änderungen in der globalen Zirkulation als die alte Sonnenfleckenhypothese.
Ich hoffe, ich habe Euch mit diesem (zugegeben sehr stark vereinfachten) "Schnellabriss" des Klimaproblems nicht zu sehr gelangweilt, zeigt es doch, dass man das ganze nicht auf eine "globale Erwärmung" reduzieren darf, wie unverständige Journalisten uns gerne glauben machen möchten.


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