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10.010.749 Artikelanzeigen seit dem 12.08.2005

Re: Exoten- und Trachy-Bilder von heute: starke Tageserwärmung, Sonne pur

Nachricht von siegfried

Hallo Robert!
Danke für die schnelle Auskunkt!
Ich wohne im Sauerland südöstlichster Zipfel von
NRW Südostausläufer des Rothaarkamms. Mein Garten
liegt im Tal ca 370 m nn. Die Klimaveränderung hier
vor Ort ist seit mehr als 20 Jahren deutlich erkennbar. Als Kind war hier von Ende Dezember bis
Anfang januar regelmäßig tiefer Winter. Tiefstemperaturen Anfang der 70 er jahre im Februar
bis -25°. Der kleine Mittelgebirgsbach an meinem
Grundstück gelegen hatte häufig eine für 3-4 Wo
geschlossene Eisdecke. Seit ca 1980 gab es häufig
diese Schmuddelwinter mit bis Ende Dezember feuchtwarmer Witterung. Der Winter 03/04 war schon sehr mild hier max - 16°. Mein Bambusbestand seit 97 aufgebaut hatte fast null Blattschäden. Zwei seit 2000 gepflanzte Araukarien haben sich gut entwickelt. Die seit 2003 ausgepflanzten Trachycarpus Baumarktware u. eine "Ticino" haben mit Winterschutz bisher gut durchgehalten. Diverse
Yucca gloriosa/ recurvifolia entwickeln sich eben
falls sehr gut eine Y schottii hat offenbar wegen
zu viel Feuchte aufgegeben. Choisia ternata u. poncirus trifoliata sehen bis jetzt auch noch sehr
gut aus. Die häufigsten Winterschäden entstehen
bei mir im Februar bis Anfang März bei Hochdruck-
wetterlagen Wechsel von scharfen Nachtfrösten zu
deutlichen Plusgraden mit intensiver Sonnenein-
strahlung evtl noch mit Wind kombiniert. Ferner
haben wir hier einen stets wechselnden
Frühlingsverlauf. Du hat ja schon so ein halbes
Steppenklima mit hoher beständiger Sonneneinstrahlung. Das ist für viele Exoten sicher ein deutliches Plus. Trockene Kälte auch
bis -20 ° für einige Zeit wird dann von den Pflanzen noch gut ertragen. Fehlt aber eine gute
Wachstums- u. Ausreifungsphase dann schwächelt
Vieles im Winter schneller dahin. Allerdings staune ich immer wieder was an Exotenpflanzungen
alles geht, wenn die microklimatischen Besonder-
heiten berücksichtigt werden. Schließlich sind es
doch stets die neuen "heiklen" Pfleglinge die
neben der größten Arbeit auch die größte Freude
beim exoticgardening machen. Viele Normalgärtner
u. unbeteiligte Beobachter können dies natürlich
nicht nachvollziehen. Hoffe der Februar schlägt
nicht noch allzu hart zu u. die Winterschäden
bleiben gering. Ist eben wie beim Surfen immer
auf der höchsten Welle entlang no risk no fun.
Gruß Siegfried


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