Exoten und Garten Forum               Internet Portal für winterharte Exoten


9.899.085 Artikelanzeigen seit dem 12.08.2005

Lebenswerk

Nachricht von berndw-7b

Hallo Ralf,

das ist so eine Sache,......mit dem "Lebenswerk". Auf der einen Seite hat es etwas "Festgefahrenes", "Endgültiges","es kommt nichts mehr nach-artiges" an sich, was doch einen stark negativen Beiklang hat.Andererseits kann es auch etwas mit "Vollkommenheit",Krönung jahrelanger Mühen und "Selektion der Besten" zu tun haben. Auf jeden Fall sollte man sich nie festlegen, es könnte ja immer noch etwas "nachkommen".Vielleicht schafft der ein- oder andere auch 2 oder mehr "Lebenswerke"!?
Leider steht uns allen nur eine begrenzte Lebenszeit zur Verfügung und in dieser Zeit, einen - nach unseren Vorstellungen- "vernünftigen" Garten anzulegen, ist schon ziemlich schwierig, zumal die meisten von uns, die ein eigenes Grundstück besitzen,dies erst i.d.R. mit dem ca. 30.Lebensjahr oder später erworben haben und erst dann mit dem Anpflanzen beginnen konnten. Bei einer mittleren Lebenserwartung von ca. 80 Jahren, hieße das ,maximal 50 Jahre hätte ich Zeit, die Entwicklung der Anlage zu beobachten und eine optimale "Komposition" zu "erschaffen".Dazu kommt, dass die wenigsten von uns finanziell in der Lage sind,mit dem Anpflanzen größerer, älterer,kostenintensiver Gehölze anzufangen,zumal die allermeisten seltenen Gehölze in einer gewissen "Wunschgröße" gar nicht zu bekommen sind!!!!!!
In den vergangenen Jahrhunderten haben die großen Gartenplaner bei der Anlage meist hochherrschaftlicher Gärten fast immer an die Nachfolgegenerationen gedacht, d.h. der aktuelle Geldgeber konnte den "fertigen" Garten (bzw. Park) sowieso nicht erleben. Das tat dem Ganzen aber keinen Abbruch.
Die Japaner haben dieses Problem schon vor langer Zeit erkannt und entweder "mobile" Bäumchen (Bonsais) von Generation zu Generation vererbt oder den ganzen Garten schon früh so angelegt, das er in Miniaturform eine Wald- oder Gebirgslandschaft imitiert hatte.
Dazu kommt bei vielen von uns die Frage: Was passiert mit diesem "Lebenswerk", wenn ich nicht mehr bin? Machen die Kinder weiter, haben die ähnliche Interessen oder pflegt der neue Besitzer der Anlage das Ganze im Sinne des "Erbauers" weiter?
Das Leben ist für unser Hobby einfach zu kurz, vielleicht sollte man doch eher etwas sammeln, was schneller "erreichbar" ist,z.B. Münzen, Briefmarken, Modell-Eisenbahn....
Irgendwie sind wir alle doch ein wenig verrückt.Wir wissen das ALLES und machen es trotzdem, getreu nach Luther's Spruch: "Lasst uns heute einen Apfelbaum pflanzen, auch wenn morgen die Welt untergeht".....
Aber wir wollen nicht unbedingt philosophisch werden und uns HEUTE und JETZT und das OHNE irgendwelche Hintergedanken, was denn alles noch kommen könnte an unserem Hobby freuen.Ändern können wir an vielem sowieso nichts, das trifft in besonderem Maße auf das Wetter zu. An einer diesbezüglichen Diskussion habe ich mich bisher so gut wie nie beteiligt, wozu auch ?.......
Wie sagen die Hessen: "Es iss ,wie es iss und damit basta!!
LG
Bernd
PS. im Bild noch was Südamerikanisches(Fitzroya), was derart langsam wächst, dass man bei Pflanzung in einer Größenordnung von ca. 20cm in etwa 30 Jahren auf Mannshöhe kommen könnte, wenn sich denn nicht sogenannte Jahrhundertwinter in einjährigen Abständen wiederholen! Fitzroya hat die 2 Extremwinter hier mit jeweils mehr als -20°C überlebt!


Exoten und Garten Forum               Internet Portal für winterharte Exoten