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10.002.923 Artikelanzeigen seit dem 12.08.2005

Re: An Robert u. Arnold , es gibt die beiden Grundtypen!

Nachricht von Bernhard


Hallo zusammen!

Ich bin mir relativ sicher das es die beiden Grundtypen gibt. Möglicherweise auch noch untereinander verschiedene Kreuzungen auf der
jeweiligen Basis der Grundtypen.

Ich dachte auch erst das es evtl. ein Nährstoffproblem ist, aber die beiden völlig unterschiedlichen Typen wurden zur gleichen Zeit bei mir gepflanzt(März 2000) ,beide nur 3m auseinander im selben Boden (fetter Lehmboden, also optimale und gleiche Voraussetzungen).
Auffallend ist, dass der "weiche Typ chousan" schon im unteren Stammbereich (also als Junge Pflanze)nur sehr dünne Blattbasen hatte, der andere harte Typ "chousan" hatte von Anfang an starke Blattbasen.
Bei einem Griechen am Rhein stehen beide Typen direkt nebeneinander auf der Terrasse , gleicher Topf ,gleiche Lage, der markante Unterschied sticht einem sofort ins Auge!
Wenn ich mir die Trachy von Arnold ansehe im Mai 2000, hat diese zwar z. Teil abgeknickte Blätter aber der Stamm und auch die Blattbasen sind auch damals schon sehr kräftig gewesen.
Auch die Fächer waren schon sehr kräftig, hier lag es anscheinend nur an der Größe und den Bodenbedingungen und ich kann ich den schwachen Typ eigentlich nicht erkennen.
Erstaunlich ist aber wie diese in nur 2 Jahren zugelegt hat, wenn man die Bilder sieht die Arnold gepostet hat!

Auch meine Trachy "nanking" die ich im März 2000 gepflanzt hatte, war damals vom Blattbild her schwächer, aber alles in allem war sie optisch mit 45 cm Stamm schon wesentlich kräftiger als die andere die ich immerhin mit 90cm Stamm gepflanzt hatte.
Und man konnte Jahr für Jahr sehen wie sie den"weichen" Typ lngsam aber sicher einholte,heute ist der Stammn von "nanking" tatächlich größer obwohl er beim auspflanzen vor 4 Jahren einen halben Meter!!! kleiner war.

Wie gesagt es gibt hier sehr viele Trachies in der Umgebung und oftmals ist der "weiche" Typ dabei.
Meine Beobachtgen nach wächst er bei allen Exemplaren die ich kenne wesentlich langsamer.
Am Gardasee hatte ich etliche der beiden Varianten gesehen ,manchmal nebeneinander!
Selbst in meinem Urlaub dieses Jahr in Kalifornien habe ich diese beiden Grundtypen sogar in Las Vegas gesehen.
Und interessant war genau wie am Gardasee hat der weiche Typ "chousan" auch in vielen Regionen Kaliforniens einen hohen "Blattverschleiß" d,h die Fächer halten max 1 bis 2 Jahre, dann werde diese strohgelb.

Robert schreibt das dieser Typ -21C° standhält, das möchte ich nicht anzweifeln!
Nur ist mir aufgefallen das selbst in Wintern wie der letzte bei uns bei Tmin -5C° gelbe Fächer auftraten.Da dies bei diesem Typ auch am Gardasee und selbst in Kalifornien zu sehen war, hat es bestimmt nichts mit dem Frost zu tun.

Ich denke es gibt diese beiden Grundtypen, anbei ein Auszug der Beschreibung hierzu, aus dem Tropengarten von M.L (leider gibt es keine Bilder mehr)

Orginaltext Tropengarten:
Tr. fortunei 'Nanking', eine sehr harte Varietät, die durch steife Blätter und einen rötlichen Stamm gekennzeichnet ist.
Tr. fortunei 'Chousan' mit weicherem Blatt und wolligem, grauem Stamm. Sie ist empfindlicher und eignet sich für die milden Regionen, da sie von der subtropischen Insel Chousan stammt.

Gruß
Bernhard


--Previous Message--
: Hallo Bernhard!
: Ist schon eine interessante Beobachtung von
: Dir zur den Trachycarten und wenn auch
: Michael Lorek beim Tropengarten dies
: beschreibt, dann wird schon was dran sein,
: denn er ist sicherlich einer der
: kompetentesten (und wie gehört habe auch
: nettesten) Palmenhändler (leider kenne ich
: ihn nicht persönlich).
: Aber nun zum Thema: Ich hatte auch schon
: beide von Dir erwähnte Typen von Dir im
: Garten, ich habe aber einige Erfahrungen
: gemacht, die mich vorsichtig machen mit
: diesen Klassifizierungen. Das soll aber bitte
: nicht heißen, dass sie falsch sind, denn dazu
: weiß ich einfach zu wenig über diese beiden
: Typen.
: Also, ich habe vor vielen Jahren in Udine
: fünf doppelstämmige Hanfpalmen gekauft. Drei
: wurden bei mir an zwei verschiedenen Stellen
: im Garten meiner eltern damals noch
: gepflanzt, zwei andere bei Verwandten. Alle
: mussten gleich im ersten Jahr den unglaublich
: kalten Dezember im Winter 1996/97 aushalten.
: Damals fiel die Temperatur auf -21°C hier,
: fast so kalt wie 1984/85 als wie -22°C hatten
: (diese beiden Winter waren die einzigen mit
: Werten unter -20°C seit den frühen
: Sechzigerjahren hier, sonst wurden die -20°C
: hier in Carnuntum nie erreicht).
: Alle dieser 10 Pflanzen (5 mal 2) haben nur
: mit Mulchung un zusammengebundenen Blättern
: diesen Winter überlebt. Sie verloren alle
: Blätter aber der Mittelspieß war komplett
: ghrün und innerhalb eines Jahren erreichten
: Sie einen Zuwachs von je gut 10 neuen
: Blättern und waren danach wie neu. Das hatten
: Sie also gemeinsam. Zu dem Zeitpunkt sahen
: noch alle wie der weiche Typ aus. Grauer
: stamm, geringer Stammzuwachs, weiche Blätter,
: aber recht guter Blattzuwachs. Bei einem
: meiner Verwandten waren die Bodenverhältnisse
: jedoch deutlich besser als bei meinen Eltern.
: Innerhalb weniger Jahre wuchs dort die Palme
: zu einem kleinen Monster heran (Stammzuwachs
: 30 - 50 cm / Jahr). Sie bekam auch sehr feste
: Blätter und wuchs allen anderen auf und davon
: (leider existiert sie nicht mehr seit letztem
: Jahr). Alle anderen blieben wie der weiche
: Typ. Im Garten meiner eltern gibt es einen
: sehr schlechten, harten Boden. Zusätzlich zu
: der Niederschlagsarmut unserer Gegend kommt
: noch, dass der Garten meiner Eltern überhaupt
: sehr trocken ist (Grundwasserspeigelabsenkung
: durch Straßenbau in der Nähe, selbst Birken
: vertrocknen). Meine Eltern gießen und düngen
: diese Palmen seit Jahren nicht ein einziges
: Mal.
: Umso erstaunlicher, dass sie immer noch so
: toll aussehen. Aber der Zuwachs an Stamm ist
: nicht berauschend, sie haben aber sehr viele
: Blätter.
: Aber sie sehen immer noch aus wie der weiche
: Typus.
: Darum frage ich mich, ob solche Metamorphosen
: nicht eher das Produkt von
: Wachstumsbedingungen und Nährstoffen sind.
: Denn obwohl am Anfang alle komplett identisch
: waren, war die eine schnellwachsende genau
: wie Dein ewähnter Nanking-Typus, die anderen
: jedoch nicht. Trotzdem haben die
: "weichen" bisher alle Winter
: problemlos überstanden, auch die -21°C
: damals.
: Ich frage mich, ob es nicht auch daran liegt,
: dass sie so trocken gehalten werden, dass sie
: so strenge Fröste so gut überstanden haben.
: Auch hierzu gab es ja mal eine Diskussion vor
: kurzem.
: Die hellgrünen Blätter übrigens scheinen mir
: eher ein Anzeichen von Nährstoffmangel zu
: sein, denn typenabhängig.
: Ich will damit auch wirklich nicht sagen,
: dass Deine Beobachtungen falsch sind. Deine
: Erfahrungen sagen ja auch einiges aus und
: sind interessant. Ich wollte sie nur um diese
: Facette ergänzen. Das muss nicht unbedingt
: ein Widerspruch sein, denn wir wissen -
: glaube ich - noch viel zu wenig darüber.
: Übrigens auch in der Toskana sind mir die
: beiden unterschiedlichen Typen aufgefallen.
: Könnte aber genauso gut das Ergebnis
: unterschiedlicher Wachstumsbedingungen sein.
: Ich glaube, dass man hier noch einiges an
: Beobachtungen braucht, um wirklich definitiv
: eine Aussage treffen zu können. Viele meiner
: Trachies sind übrigens "weiche"
: Typen und haben trotzdem schon sehr strenge
: Winter (nach eurem Maßstab besonders)
: überdauert.
: Ich habe ja auch schon vor einger Zeit
: interessante Beispiele zu diesem Thema
: gebracht.
: Auf jeden Fall sollten wir weiter beobachten
: und vielleicht finden wir mal den Punkt, der
: erklärt, wie unsere unterschiedlichen
: Beobachtungen doch zusammenpassen oder was es
: mit den Typen und "Typübergängen"
: (siehe auch unten das Bild - ich glaube es
: war von Arnold?)genau auf sich hat.
: Eine Frage hätte ich noch an Michael Lorek:
: Ich dachte bisher, dass man nicht genau weiß,
: wo Trachycarpus fortunei in China heimisch
: war. Gibt es hier schon neuere Erkenntnisse?
: Wo sollten denn die beiden Typen zu Hause
: sein?
: Danke.
: Liebe Grüße,
: Robert
:
:


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