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Re: noch mal zum Thema der Messwerte

Nachricht von Kai

Eins vorneweg... diese Klima/Wetter-Diskussion habe ich nicht "angezettelt". Hier trotzdem eine angebrachte Stellungnahme: Die Korrektur auf ca. -16 kam einfach da her, dass ich die mindestens -17 aufgrund der anderen Messwerte der Region geschätzt habe. Später habe ich aber von meinem Vater, der Jäger ist und fast die ganze Nacht wach war, mitbekommen, dass es hier wohl doch eher -16 waren. Das "ca." weil mein Vater das an einem billigen Funkthermometer mit Außensensor gemessen hatte, das er benutzt, um zu sehen wie kalt es draußen ist (wegen Kleidungswahl für den Hochsitz).

Die Wetterstation Rheinstetten hat nunmal weniger Sonnenstunden und deutlich mehr Niederschlag als die alte Station. Nördlich von der alten Station wurden sogar höhere Temperaturwerte (Kirrlach - auf dem Land!) gemessen, als an der WeWa Karlsruhe. Meine Werte sind auch tendenziell höher als die Werte von Rheinstetten-F., egal auf welchem Thermometer. Sogar die 70m höher und nicht sehr geschickt liegende Station in Bretten ist im Mittel gerade mal 0,3 Grad kälter als die Station Rheinstetten. Normalerweise müssten das eher 0,4-0,7 (0,6 bis 1 Grad pro 100m) Grad sein... und dann kommen wir auf die Werte der alten Station. Komisch, oder?

Das lässt sich alles leicht erklären: Die Station Rheinstetten liegt genau wie Steinmauern, Rastatt, Ettlingen, Sinzheim (alle ca. 880-950mm+ NS), etc. in einer tendenziell und im Vergleich mit dem Raum nördlich von KA wolken- u. niederschlagsreichen Gegend zwischen Rastatt und dem südlichen Karlsruhe. Nördlich davon werden dann flächendeckend weitaus geringere Niederschlagssummen gemessen: Eggenstein, Weingarten, Durlach, Kirrlach, Graben-Neudorf, usw. (ca. 700-780mm NS) - egal wo (außer in klaren Staulagen wo es auch mal ca. 850mm gibt, aber in solchen kommt man im Raum südlich von Karlsruhe dann sogar auf knapp 1000mm - siehe Ettlingenweier). Die Unterschiede sind durchweg um die 150mm+ im Jahr, was ca. 20%+ Unterschied ist! - Das ist keine kleine Schwankung mehr. Bei den Sonnenstunden sind es etwa 80 weniger in Rheinstetten. Ist ja auch zu erwarten (wenn auch nicht zwingend... hier ist es aber so), dass eine derartige Niederschlagsdifferenz auch etwas mehr Bewölkung mit sich bringt. Übrigens, die meisten Stationen nördlich von Karlsruhe sind sogar niederschlagsärmer als Ka-WeWa - da wären dann wohl eher sogar noch höhere Sonnenstunden zu erwarten.

Das hatte ich alles schon recherchiert und hier gezeigt und das sind keine Messschwankungen mehr, sondern sorgfältig protokollierte, flächendeckende Werte von zahlreichen Stationen. Natürlich wirkt sich sowas auf die Durchschnittstemperatur aus. Du kannst natürlich alle Messungen lächerlich machen, aber die Arbeitsweise des DWD ist bekannt, und wo Messlücken sind, wird das auch zugegeben. Haben jetzt etwa 10+ Stationen falsch gemessen?

Viele Wetterseiten geben Unsinn an und gerade die alten Werte aus der Toskana sind wohl etwas schwer zu bewerten, aber auf den DWD trifft das einfach nicht zu, Meteomedia und DWD geben stündlich Werte von jeweiligen Stationen an und protokollieren sie exakt. Es ist schlecht unwissenschaftlich und faktenfremd, das alles in einen Topf zu werfen. Hier muss klar differenziert werden. Bitte befass dich mal näher damit, wie der DWD misst und protokolliert. Da ist nix gerechnet und die Stationen sind auch nicht einfach mal kurz wo hingeklatscht worden.

Zusammengefasst: Rheinstetten ist wie auch andere Stationen südlich von Karlsruhe erwiesenermaßen erheblich niederschlagsreicher als Karlsruhe und die Gegend nördlich davon (über 150mm), zudem sonnenärmer. Und das ist flächendeckend nach hohen, nachvollziehbaren Messstandarts mit genormtem Gerät und Standort gemessen worden. Entsprechend verhält sich die Temperatur. Jeder kann sich selber seinen Teil dazu denken. Ich appelliere da einfach mal an die Vernunft. Ja, für den Raum südlich von Karlsruhe bis etwa Rastatt ist die Station Rheinstetten repräsentativ - aber nur für den. In Karlsruhe selbst und nördlich davon ist es flächendeckend sonniger, niederschlagsärmer und entsprechend auch in der Regel wärmer. Das gleiche gilt für Leelagen wie die Meinige. Mag sein, dass das Mikroklima gelegentlich in die ein oder andere Richtung aus der Reihe tanzt. Und über die Minima sagen diese Durchschnitte auch nichts aus. Wolkenärmer und sonnenreicher kann halt auch eine höhere Inversiongefahr und kältere absolute Minima bedeuten. Das Exotenklima ist also von den höheren Durchschnitten nicht unbedingt positiv beeinflusst. Entsprechend kann eine Olive in London vielleicht auch besser gedeihen als in Zentralasien, trotz viel höherer Durchschnitte in Aserbaidschan, Georgien oder sonstwo.

Alles was ich geschrieben habe ist hier nachzuprüfen:
http://www.klimadiagramme.de/GMA/pre13_bw.htm
Sonnenstunden- und Temperaturmittelwerte gibts auf der DWD-Homepage unter "Klima".


LG
Kai

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