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10.201.720 Artikelanzeigen seit dem 12.08.2005

Re: Hanfpalmen sind leider auch in den mildesten Regionen von D (noch) nicht winterhart!

Nachricht von Bernhard Bischofsheim

Hallo Thomas und Kollegen,

Hanfpalmen sind in Deutschland auch in den mildesten Regionen nicht winterhart oder sagen wir mal zumindest nicht richtig winterhart(noch nicht)

Es stimmt, das man in sehr wenigen milden Gebieten bzw an geschützten Stellen einzelne ältere Exemplare findet ,die teilweise schon über 20 bis 30 Jahre ausgepflanzt sind und bisher weitesgehend ohne Schutz durchgekommen sind (siehe auch Liste Lutz Lea)
Aber RICHTIG WINTERHRT sind sie auch in den mildesten Gebieten nicht! Denn das würde doch bedeuten das die Palmen ohne Große Schäden bzw überhaupt keine Schäden generell durch jeden Winter kommen.
Natürlich gibt es verschieden Trachies, die auch den Winter 96/97 hier ohne oder nur mit leichten Blattschäden überstanden haben. Ja selbst bei Lutz in Langen wo es etwas kälter ist,hat seine 91 gepflanzte Riva Trachy den Winter 96/97 ohne jeden Schaden überstanden!
Aber man sollte nicht vergessen das der 97er Winter hier ja nicht so extrem war.Es gab zwar längere Dauerfrostperioden im Jan., aber der Tiefstwert lag "nur" einmalig bei -16C°.Und der Folgende Feb . war wieder sehr mild. Weiterhin gibt es ja auch gewisse Streuung in der Winterhärte bei Hanfpalmen ,die daher selbst mit diesem Winter überhaupt keine Schäden oder nur leicht Schäden bekamen.
Aber das heißt zum einem das man einfach das Glück haben muss, so einen "harten Typ" zu erwischen und zum andferen das nunmal nicht jede Hanfpalme generell in selbst milden Gebieten durchommt.Daher kann man nicht von winterhart sprechen.

Fakt ist das auf Grund der verganenen sehr milden Winter (97 der letzte kalte Winter) am Rhein entlang immer mehr Vertrauen in das auspflanzen von Palmen&Exoten gesetzt wird.
Besonders in den letzten 2 bis 3 Jahren ist das Angebot bzw die Nachfrage an Palmen&Co enorm groß.
Diese Angebote gab es früher nicht und die meisten sehr alten Exemplare die ich hier kenne,sind Urlaubsmitbringsel. Eine Hanfpalme die bei mir um die Ecke steht wurde 83 gepflanzt und einige Jahre vorher aus einem Samen gezogen. Der Besitzer hatte keine Ahnung wie Hart eine Hanfpalme ist und hätte nie gedacht das sie ausgepflanzt hier durchkommt!

Aber dieser derzeitigen Exoteneuphorie kann natürlich auch nach einem kalten Winter(der hoffentlich ausbleibt) sehr schnell ein Ende gesetzt werden!

Nur allzu gut habe ich noch die vielen Berichte in diesem und in anderen Foren, vom großen Speerziehen und abgestorbenen Hanfpalmen nach dem Winter 05/06 und 02/03in Erinnerung.
Sollten die Winter so mild wie der letzte bleiben,
dann wäre natürlich eine Hanfpalme und noch vieles mehr winterhart in D,das wir daber leider nicht so sein.

Im übrigen überkommt mich vor jedem Winter eine gewisse Angst das es auch meine Hanfpalmen hier einmal erwischt,von der Butia ganz zu schweigen.
Und einen Schutz an einer 4m hohen und über 3,5m breiten und ausladenden Hanfpalme anbringen werde ich definitiv nicht ,wie auch?
Einen Lichterschlauch herumwickeln und den Boden mulchen ist kein Problem Dies dürfte die Palme auch bei starken Kälteeinbrüchen zumindest am Leben erhalten.
Aber diese Maßnahmen schützen nunmal die seit Jahren aufgebaute Blattkrone nicht.
Also kann ich einfach nur hoffen,das es weiterhin so mild bleibt wie in den letzten 10 Jahren!


Gruß
Bernhard


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