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10.009.253 Artikelanzeigen seit dem 12.08.2005

Re: Gigantisch!

Nachricht von Norbert, Rheinstetten

Hallo Bernhard,

was das Überwintern von Musa basjoo angeht, sind zu viele Legenden im Umlauf denen ich auch aufgesessen bin. Eigentlich war es mehr oder weniger Zufall, das ich dahintergekommen bin, dass alles ganz anders ist. Bedingt durch den hier meist sehr späten Frost, gabs in der Regel gar kein trockenes Laub mehr, sondern in der meist sehr nassen Jahreszeit dann nur noch richtig triefenden halbverrotteten Matsch den ich dann notgedrungen verwendet habe. Das hat immer bestens funktioniert und komischerweise waren die Musas schon Ende Februar meist weit vorgetrieben. Als ich letztes Jahr meine eigene Basjoo mit völlig trockenem Heu 2 m hoch verpackt habe, ist sie bis zum Boden runtergefroren. Die empfindlichere M. sikkimensis nebendran, wie gehabt mit nassen Material verpackt, war einwandfrei.
Durch das Vergammeln des nassen Materials entsteht Verrottungswärme und die muss aufgefangen werden. Bei Belüftung würde sie direkt in die Umwelt entweichen. Als vor 7 Jahren der Orkan Lothar hier die meisten Stellagen oben aufgeweht hatte, sind die Pflanzen bis zum Boden weggefault. Die Konsequenz daraus war dann die zweite Plane oben drüber und das hat sich super bewährt. (Ob das auch so gut mit einer normalen Plastikfolie funktiniert weiß ich nicht, die Gewebeplanen lassen zwar kein Wasser durch, aber anscheinend doch einen gewissen Luftaustausch zu. Ein Textilfachmann hat mir das einmal erklärt)
Ich denke, hier sollten einige umdenken. Meine Methode ist keine graue Theorie, sondern in über 10 Jahren in der Praxis "gewachsen". Aber bitte bedenken, sie funktioniert hier mit milden Westen mit gewöhnlich kurzen Wintern. Ich behaupte nicht, dass das auch in Bayrisch Sibirien mit monatelangen Dauerfrösten geht.

Viele Grüße und schöne Feiertage bei einer guten Flasche Rotwein!
Norbert


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