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9.901.318 Artikelanzeigen seit dem 12.08.2005

Re: an Robert- den Washingtoniakenner- robusta/filifera

Nachricht von Robert Z7b

Hallo!
Also an und für sich hätte ich bei Deiner auf W.filifera getippt, da W.robusta auch schon in diesem Stadium deutlich mehr Zähne an den Blattstielen hat. Auch die Ansätze der Blattstiele beim Stamm sind rein grün.
ABER, bei der rechten Pflanze sieht man einen deutlich dunkelroten Blattstielansatz, der wieder auf W.robusta hindeutet.
Kurz, Deine Pflanze scheint eher in Richtung Filifera zu gehen, hat aber vielleicht auch etwas Robusta-Blut in ihren "Adern".

Auch meine große Washy habe ich schon lange im Verdacht, dass sie in Wirklichkeit eine Hybride ist, was einerseits die gute Frostverträglichkeit und andererseits das rasante Wachstum erklären würde. Einiges deutet auf einen Hybriden hin - ich will jetzt nicht alle Merkmale auflisten, dauert mir zu lange.
Auch meine relativ großen W.filifera zu Hause dürften einen leichten Robustaanteil haben, wenn sie auch sehr stark in Richtung Filifera gehen. Sie haben übrigens zwei Nächte mit -10°C letzten Winter ohne den kleinsten Schaden ausgehalten, was eine robusta sicher nicht packen würde.

Meine ganze persönliche Meinung ist, dass es möglicherweise in Kultur aus südeuropas Baumschulen kaum mehr reine Pflanzen beider Arten gibt. Einige wiederum meinen, dass die beiden nicht miteinander hybridisieren. Diese Frage sollte man dringend geklärt werden. Bei meinen Teneriffaurlaub von 2 Jahren habe ich mich allerdings dort mit einem Palmenexperten unterhalten (er hat mir auch den Eintritt in das immer noch geschlossene, aber wundervolle Palmetum ermöglicht). Und er meinte auch ganz klar, dass die Pflanzen sehr leicht hybridisieren und man dies auch ganz leicht an den Blüten erkennen kann - eine Merkmal dass ich leider selbst bei meiner großen Washy nicht heranziehen kann, weil sie noch nicht blüht.
Ich tendiere eher dazu zu glauben, dass es sehr viele hybridisierte Exemplaer gibt und kaum reine vorhanden sind, es sei denn sie Saat kam von reinen Standorten.
Auch Federico Oste hat mir bei meinen Filiferas erklärt, warum diese Dinger Hybriden sind, die rein äußerlich aber fast wie reine Filiferas aussehen.

Es gibt für mich zwei Möglichkeiten. Entweder die beiden Arten weisen von Natur aus doch hie und da Merkmale der jeweils anderen Art auf, d.h. dass diese Merkmale doch nicht so artenspezifisch sind, wie man meint oder aber es gibt sehr viele Hybriden. Nachdem ich ja die Baumschulen im Süden gut kenne und weiß, dass dort ganz leicht eine Fremdbestäubung stattfinden könnte, bin ich eher letzterer Meinung. Man müsste sich mal wirklich in den Habitaten der beiden Palmen die Merkmale ganz, ganz genau ansehen, um hier Klarheit zu schaffen.
Für uns Palmenliebhaber sollte man das Faktum allerdings nicht überbewarten, denn für uns ist am wichtigsten, dass die Palmen im großen und ganzen die Eigenschaften der Art hat, die wir wollen (Frosthärte bei Filifera, rasches Wachstum bei Robusta, Dicker stamm bei Filifera u.v.a.m).

Liebe Grüße,
Robert


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