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10.002.996 Artikelanzeigen seit dem 12.08.2005

Hanfpalmen und andere Exoten in Brixen/Südtriol: AM#

Nachricht von Peter/Luftenberg a.d.Donau OÖ.

Hallo Exotenfreunde:
Ich finde es immer besonders interressant, nach Palmen und Exoten in Gebieten Ausschau zu halten, die eher das klimatische Grenzgebiet für die Pflanzen darstellen. So bin ich letztes Jahr (die Bilder sind also schon gut ein Jahr alt) auf der Durchfahrt für 2 Stunden in Brixen im Südtriroler Eisacktal gewesen, um dort Ausschau nach Palmen und anderen Exoten zu halten. Ich war damals erstaunt, was ich doch alles zu sehen bekam, früher dachte ich mir, die ersten Hanfpalmen gibts erst ab Bozen. Ich vermute auch, daß die Klimaerwärmung der Verbreitung von Hanfpalmen und anderen Exoten ins höher gelegene Eisacktal förderlich ist, da hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Brixen liegt ja auf knapp 600m Seehöhe und hat eine Mischung aus mediterranen und alpinen Klimaeinflüssen. So liegt das Jännermittel unter -1° und das Julimittel bei ca.19°, was in etwa den Klimawerten des Donautales in OÖ entspricht. Sicher ist das brixner Becken gut gegen scharfe Nordwinde geschützt, aber im Winter 05/06 wurde es auch dort knapp -15° kalt mit längeren Dauerfrostperioden. Das angrenzende sehr winterkalte Pustertal, läßt kontinentale Kaltluft relativ leicht von Osttirol/Kärnten heranströmen.

Die ersten Bilder stammen aus der Ortschaft Vilpian, die ca.1km nördlich von Brixen auf bereits über 600m liegt. Dort sind vor dem Hotel Clara seit etwa 10 Jahren mehrere Hanfpalmen ausgepflanzt, hier (rechts) eine schon recht stattliche männliche Pflanze, man sieht ihr noch etwas den auch in Brixen harten Winter vor zwei Jahren an, ein paar zerschlissene Blätter hat sie davongetragen. Links eine nocht kleinere Trachy ohne Blüten:



Einige Meter weiter diese weibliche Trachy. Die sehr freundliche Senior-Chefin erzählte mir, daß die Palmen anfangs mit Flies und Plastik eingewickelt wurden, da gab es öfter Probleme mit Herzfäule, etc. , seit ca.2002 wurde aber kein Schutz mehr betrieben, und seither gibt es angeblich auch keine Fäulnisrprobleme mehr:




Auch hinter dem Haus ist ein sehr schöner Garten mit dieser weiteren Hanfpalme, auch viele andere Exoten sind dort angepflanzt (Lagerströmia, Trachelosperum, Punica,...):



Jetzt befinden wir uns in Brixen selbst, hier eine halbwüchsige aber vitale Trachy direkt am Eisackufer:



Aber auch einige schöne Feigenbäume konnte man entdecken:



Und natürlich die gewaltigen, alten Himalayazedern, Cedrus deodara, die es mir besonders angetan haben, von denen sieht man viele in Brixen. Eine C.deodara hab ich ja auch im Garten, die muß sich mit ihren 5m aber erst gegen den um 1.m höheren Phyllostachis viridiglaucescens durchsetzen :-(



Besonders gut gefallen hat mir auch dieser mediterrane Garten in Hanglage südlich des Eisacks, mit Lagerstömia-Hochstämmen, Yuccas, Trachies und Zypressen. Dürfte aber zum damaligen Zeitpunkt erst vor 1-2 Jahren angelegt worden sein. Diesen Garten werd ich sicher noch mal besichtigen, bin gespannt, wie er sich entwickelt!



Hier noch eine Ansicht von dieser Hanglage über die alte Bischofs-Stadt Brixen mit ihrem Dom. Blick Eisacktal-Auswärts, Richtung Bozen (SW):



2 Stunden später war ich dann am "Viale delle Palme" in Arco, wo ich mich fast noch wohler fühlte als in Brixen. Da ist eine Trachy nichts besonderes mehr, da müssen schon Braheas, Washis und Jubs her :-)



Soweit mein (um 1,5 Jahre verspäteter) Bildbericht von den Trachies im Eisacktal!

Gruß aus dem aktuell -4° kalten Linz (dafür wars heute herrlich sonnig)
Peter


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