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9.980.410 Artikelanzeigen seit dem 12.08.2005

Trachys DOCH zwittrig

Nachricht von Helmuth

Hallo Bernhard,

nicht unbedingt, es ist durchaus möglich, dass die Trachy zwittrige Blüten produziert, und auf diese Art und Weise doch Samen produzieren kann.
Das ist gar nicht einmal so selten

Ich möchte hierzu einmal aus einem Buch zitieren:

"Die weiblichen Blüten sind grünlicher als die männlichen, ansonsten diesen aber sehr ähnlich. Zum Zeitpunkt der Bestäubung ist sie kugelförmig und ca . 2mm im Durchmesser, glatt und unbehaart.

Bisweilen tragen männliche Tr. fortunei auch Blütenstände mit hermaphroditen (zwittrigen) Blüten, welche sich von den männlichen Blüten nur darin unterscheiden, dass sie ein wenig größer sind, und weniger dicht beisammen stehen.
Zudem sind auch die Karpelle (Fruchtblätter) besser ausgebildet, die in der Mitte ringförmig behaart sind. Die Fruchtblätter sind in etwa so groß wie die Petale.
Aber auch der umgekehrte Fall wurde schon beobachtet, also das Auftreten von männlichen Blütenständen an einer weiblichen Pflanze (Ed. André, in Illustr. Hort. XXI (1874) Seite 126).
Manchmal erscheinen auch weibliche Blüten an Hanfpalmen, die vorher nur männliche Blüten hervorgebracht hatten.
Auch andere Fälle von Zwittrigkeit wurden beobachtet, so z.B. bei einer Tr. fortunei, die neben männlichen Blütenständen auch einige Blütenstände trieb, an denen alle Blüten ( soweit ersichtlich) zwittrig waren, und aus denen sich sogar eine beträchtliche Anzahl von Früchten entwickelten.
Man muß daher das Erscheinen einiger zwittriger Blüten an männlichen Blütenständen von Tr. fortunei nicht gleich für ein Wunder halten, da alle männlichen Blüten ohnehin recht gut entwickelte Karpelle besitzen.
Bei den hermaphroditen Blüten sind diese Karpelle jedoch, genau wie bei den ausschließlich weiblichen Blüten, mit einem Ring aus Härchen versehen, welcher sich etwas unterhalb der Mitte der Karpelle befindet. Dieser Ring fehlt bei den Karpellen ausschließlich männlicher Blüten.
Die meisten Karpelle der zwittrigen Blüten sind gleichmäßig gut entwickelt,aber man findet auch welche, bei denen die Samenanlage vorzeitig abgegangen ist, oder solche, die teilweise seitlich offen sind. Bei diesen Karpellen fehlt der haarige Ring, oder man sieht nur deren Überreste in Form eine kleinen warzenförmigen Verdickung.Nicht selten ist eines der 3 Karpelle auch nur rudimentär vorhanden.

Außerdem wurde ein Fall bekannt, bei dem sich an einigen Ästen eines Blütenstand männliche, und an den andere Seitenästen weibliche Blüten befanden. Dazu befanden sich auch noch einige zwittrige Blüten (wenn auch offenbar unfruchtbar) zwischen den männlichen Blüten dieses Blütenstandes.

Auch bei anderen Palmenarten sind Fälle bekannt, bei denen männliche Exemplare auf einmal fertile andersgeschlechtliche Blüten trugen, die auch Früchte hervorbrachten.
So gab es z.B. den Fall zweier Exemplare der Gattung Chamaerops humilis var arborescens, beide ca. 50 Jahre alt, und ca. 6 m hoch, und die seit ihrer Erstblüte immer nur männliche Blüten produziert hatten. Doch in einem Jahr bildeten sie auch einige weibliche Blütenstände aus, die perfekt ausgeformte Früchte trugen, die auch alle keimten.
Fünf weitere Jahre lang bildeten diese Pflanzen dann noch Blütenstände mit männlichen und zwittrigen Blüten aus, um dann wieder nur noch männliche Blüten zu produzieren."


Gruß,

Helmuth


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