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9.904.624 Artikelanzeigen seit dem 12.08.2005

Noch einige Tipps zum Zusammenbinden - für alle, die sich dafür interessieren

Nachricht von Robert Z7b

Hi Jörg!
Nun, ich habe natürlich etwas überspitzt und provokant manches formuliert (70 cm von der Hausmauer ...).

Die von mir gebrachten Vorteile des Zusammenbindens sind aber real. Nicht umsonst bindet ein "alter Palmenhase" wie Jost seine Palmen zusammen.

Das Trockenbleiben, ist eine Frage dessen, wie kompakt man die Palme bindet. Richtigerweise bindet man sie so dicht und nach oben hin spitz zusammen, dass der Regen außen an den Blätter anbfließt. Bei sehr großen Palmen mit extrem vielen Blättern ist aber ein spitzes Zusammebinden aufgrund der Menge an Fächern (50 - 100 Stück) nicht mehr möglich. Da muss dann von oben her ein Regenschutz dazukommen, denn sonst kommt das Wasser wirklich auch innen rein. Da genügt aber oft schon ein kleines Regenhütchen, welches das "Loch" oben schließt. Bei den meisten Palmen geht es aber auch so.

Temperaturgewinn - und da gebe ich Dir vollkommen Recht - bringt das Zusammenbinden keinen. Der bessere Schutz der inneren Blätter ist nicht durch den Temperaturgewinn bedingt, sondern durch deren Schutz gegen Wind, Strahlungsfrost, Niederschlag und Wintersonne (letzteres ist nur wichtig bei stark und tief gefrorenem Boden).

Ich glaube wir sind auf einem Nenner, wenn ich sage, dass Du in Deinem Klima sicher besser dran bist, wenn Du die Palme nicht zusammenbindest. Hier bei uns jedoch sollte man an exponierten Standorten schon zusammenbinden. Allerdings sollte man die Palme während sehr warmer Zeiten (15°C) nicht zusammengebunden lassen, wenn es geht. Eine große Palme würde ich zwar deswegen nicht nochmal aufmachen, aber bei kleineren Palmen ist es sicher von Vorteil, wenn man sie da aufmacht.
Im Frühjahr mache ich dann alle zusammengebundenen Palmen so rasch wie möglich auf und binde sie dann auch nicht mehr bei Frost und Schnee zusammen. Schnee und Frost im Frühjahr schaden den Palmen dann kaum mehr. Ab Ende Februar kann man bei uns auch schon Phoenix und Washingtonia aufmachen. Wenn es ein extrem langer Winter ist, dann verschiebt sich das vielleicht um 1-2 Wochen noch in den März.

Im März mussten so gut wie alle meiner Palmen - auch die Topfpflanzen - schon erhebliche Schneefälle und Nachtfröste aushalten. Zu dieser Zeit schadet Ihnen das aber nicht mehr, da es tagsüber immer schon deutlich ins Plus geht und kein dauerfrost zu erwarten ist.
Im Winter ist bei uns hier aber Dauerfrost leider an der Tagesordnung und eine feuchte oder schneebeladene Palme hat ohne Zusammenbinden (Alternative: guter Regenschutz + zugleich windgeschützter Standort) schlechtere Chancen durch den Winter zu kommen.
Ausgenommen sind nur mikroklimatisch günstige Plätze am Land und der innere Bereich Wiens.

Im März hat sich auch schon meine ausgeüpflanzte Phoenix canariensis mit Schnee beladen bis zum Boden gebogen. Aber zu dieser Zeit ist nichts mehr zu befürchten. Bei Euren milden Wintern sehe ich das ähnlich. Dauerfrost gibt es da selten und wenn dann nicht lange.
In Ausnahmejahren könnt ihr ja immer noch zusammenbinden.

Ach ja, noch was. Das Zusammenbinden geht nur bei Plusgraden wirklich gut. Bei Frost kann es dann wirklich zu Schäden an den Blättern kommen. Ist ein wichtiger Punkt, den ich fast vergessen hätte.

lg, Robert


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