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10.003.354 Artikelanzeigen seit dem 12.08.2005

Pfingstausflug in die pannonische Steppe #AM

Nachricht von Michael Andresek, Z7b, NÖ

Hallo,

Wie bereits berichtet habe ich am Pfingstmontag mit einem Experten eine kleine botanische Exkursion in eines der größten mitteleuropäischen Primärsteppen in das Steinfeld unternommen. Es handelt sich dabei um den größten zusammenhängende Trockenrasen
Österreichs, wenn nicht überhaupt Mitteleuropas (ca.10 km ²). Das Gebiet liegt im südlichen Wiener Becken, ca 10-15 km südlich meiner Heimatstadt Baden bei Wien. Der Name leitet sich auf den Untergrund, groben Kalk- und Dolomitschottern ab. Das Wasserhaltevermögen des Bodens ist sehr gering, und der Grundwasserspiegel liegt teilweise in über 30 m Tiefe. Es werden für dieses Gebiet 392 Blütenpflanzenarten beschrieben.


Ein Großteil des Gebietes liegt im Gebiet im militärischen Sperrgebietes Großmittel und konnte so ziemlich ursprünglich erhalten werden. Der militärische Übungsbetrieb sichert hier das weiter bestehen der ursprünglichen Steppe. Am Rande des militärischen Sperrgebietes, dass leider (oder Gott sei Dank) nur an wenigen Tagen der Öffentlichkeit zugänglich ist gibt es damit zusammenhängend kleine Naturschutzgebiete, wie die Eggendorfer Kalkschotterrasen, die wir besucht haben.

Blick über die Federgrassteppe (Stpa pennata) zum Schneeberg (2.076 m) und zur Hohen Wand (1.132 m).



Hier das sonst seltene Federgras (Stpa pennata), dass die wogende, silber-grüne Steppenlandschaft dominiert



An Orchideen ist uns sofort das Brand-Knabenkraut (Orchis ustulata) aufgefallen, dass jetzt gerade ziemlich zahlreich blüht. Es gibt auch Pflanzen mit zwei oder drei Blütenständen.




Nahaufnahme



Weit verbreitet und große gelbe Flecken gestaltend ist das große Sonnenroschen (Helianthemum_nummularium)






Als weiterer Vertreter der Zistrosengewächsvertreter kommt hier auch das graue Sonnenröschen vor



Der österreichische Lein (Linum austriacum) verleihtder silbrig-grün-gelben Dominanz blaue Flecken



Ein Bocksbart (Tragopogon sp.), aber welcher ?



Zum Abschluss habe ich noch diesen wunderbaren Hornklee ? (Lotos sp.? ) gesehen – der wäre ein Traum in meinem Xerophytenbeet – kennt irgendwer diese Pflanze oder kann mir Tipps zur Bestimmung geben. Da ich im Naturschutzgebiet unterwegs war, habe ich mich gehütet diesen auszugraben.



Nahaufnahme der Blüten



Wir waren am Vormittag unterwegs, wobei uns in der sengenden Sonne bald die Schweißperlen auf der Stirn gestanden sind. Es hat dann zu Mittag zweier Biere bedurft, um meine Dehydration wieder auszugleichen – den Pflanzen dort scheint die Trockenheit und Wärme aber nicht zu stören. Allerdings ab Mitte Juni bis September verschwinden die meisten Blüten und dann sieht das Land braun und verbrannt aus, bis zur Nachblüte im Herbst.

Das war nur eine kleine Auswahl an Pflanzen, ich denke aber die interessantesten. Ich hoffe der Beitrag ist nicht allzu off-Topic, für West und das sonstige Mitteleuropa ist dieser Landschaftstyp ja auch ziemlich exotisch.

Viele Grüße

Michael


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