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9.908.403 Artikelanzeigen seit dem 12.08.2005

Re: Mendel!

Nachricht von Arnold, Cologne

Wer die Diskussion vor ein paar Tagen verfolgt hat, wir sich erinnern, dass es darum ging, dass angeblich "fast alle Tessiner und Norditalienischen Fortuneis eigentlich Fortunie x Takil seien" und ich mich gegen diese Aussage gewandt, und die widerlegt habe.

Damit eine Hybridiserung am "Naturstandort" (damit meinst du wohl Kumaon) hätte stattfinden können, hääte es dort eine andere TrachycarpusArt oder einen anderne Ökotypen geben müssen. Wann soll diese Hybridisierung denn stattgefunden haben?

Wir müssen hier unterscheiden zwischen der Takil zu Beccaris Zeiten und dem, was heute als Takil zu uns kommt. Diese Stammen NICHT aus dem selben Habitat wie die Beccari Takil sondern aus einem Touristenort ca. 80 km entfernt. Möglicherweise wurden dorthin auch Fortuneis gebracht, um den Ort für die betuchte Englische Kundschaft optisch aufzuwerten. Die Samen stammen wie gesagt m.W. hauptsächlich aus diesem Ort Nainital.

http://www.palmsociety.org/public/english/chamaerops/048_img1.jpg
Trachycarpus takil, heavily laden with fruit, Naini Tal, Uttar Pradesh, India.
Photo: M. Gibbons & T. W. Spanner

Deutlich erkennt man hier an dieser Mutterpflanze das Fortunei-Blatt UND die asymetrische Hastula.
Es ist also nicht ausgeschlossen, dass dies entweder eine Fortunei oder eine Fortunei-HYbride ist.

oder willst du andeuten, das die Beccari Takil selbst eine Hybride ist? (hier hatte ich ja selbst schon vermutet es könne eine fortuneixmartianus sein). Wieso nicht. Es wurden schon viele Arten beschrieben, die sich später als Hybriden heraustellten. Das wäre nicht das erste Mal.

Andererseits, wenn die Takil bereits eine Fortunei x takil? wäre, dann wären alle ihren Nachkommen bereits F2 Hybriden, die in ihren Merkmalen frei mendeln. Wieviel unterschiedliche Hyriden-Varianten dabei entstehen hängt davon ab, in wievielen Allelen die beiden Parentale heterozygotisch waren. Wären dies z.B. 5 Allele (Merkmale) gewesen, dann gäbe unter den Nachkommen 1024 verschiedene Kombinationen, wovon einige wenige dann wieder den ursprünglichen Parentalen gleichen würden.

Grüsse,

Arnold


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