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9.984.281 Artikelanzeigen seit dem 12.08.2005

Na ja, wenn man von der Sonne spricht ;)........

Nachricht von Karl Z7b

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Nun zuerst mal wegen des Laubbaumaustriebes:
1) Der mächtige Baum in der Mitte dürfte Fraxinus excelsior sein
dahinter massenhaft Robinia pseudoacacia, ganz im Hintergrund Tilia sp. und Acer platanoides im Eck
-> Man braucht ja nur zu schauen, welche Baumart wie weit ist - no na sind Fraxinus und Robinia am spätesten dran un die sind halt die die ins Auge stechen, während Acer und Tilia voll im Laub stehen.
Auch was den Austrieb betrifft:
Schau mal im Frühling nach Schönbrunn: Da stehen hunderte von Linden (hpts. platyphyllos). Zwei Bäume der selben Art am selben Standort - die eine anfangs zwei Wochen weiter als die andere - und so geht das die ganze Allee durch.

Also ich stehe der "Phänologie" da durchaus skeptisch gegenüber, weil man sich ja schon ungemein schwer tut, die Ausgangsbedingungen in so einem Fall klar zu definieren (welchen "Lindentyp" meine ich - den der 2 Wochen früher dran ist, oder den späteren?! - Was ist der "Durchschnittstyp"?")
Oder noch krasser bei Apfelsorten - da ist wohl jedem klar, dass die Blütezeit enorm variiert - welchen Klon welcher Sorte kann ich da also unter welchen Umweltbedingungen dazu heranziehen, flächendeckend vergleichbare Ergebnisse zu erhalten?!
Oder: Galanthus nivalis - welchen Standort zeichne ich auf - den, an der sonnigen Waldlichtung, oder den im tiefsten Gebüsch?!

Auch der Austrieb des Weinstockes variiert ja enorm - gleiche Temperatur, gleicher Niederschlag NUR anderer Boden - man schaue sich mal einen sandigen Boden und einen schottrigen an! Obwohl sonst alles gleich ist, werden die Reben auf dem sandigen Boden früher ins Wachstum kommen.

Man ziehe versalzte Sandböden wie in Teilen des Seewinkels heran: Dort regnets teilw. sogar mehr als hier und es ist ca. genauso heiß und trotzdem wird das Getreide stückerlweise ordentlich früher geerntet - Der Grund: Schlicht und einfach "verbrannt" wie man so schön ugs. sagt - mit Reife nix zu tun, einfach durch zu viel Salz gekillt, wenn die Wasserversorgung abreißt. (Erkennt man gut, wenn so ein paar hundert meter daneben das Terrain wechselt und die selbe Wintergerste noch steht, während die andere (leider) mit minderer Qualität "notgeerntet" wurde. - Hat deswegen der Acker daneben ein anderes Klima?!

Fragen, über Fragen - alles in allem also sehr unsicher, deshalb muss man sich schon ein umfangreicheres Bild machen, damit man zumindest einen gewissen Durchschnitt erahnen kann!

So, nun habe ich mich mal ordentlich für "unser einzig wahres" pannonisches Superduperklima () ins Zeug gelegt, jetzt setz ich noch einen drauf und komm umfangreichst auf den Wein zurück, der hier in der Tat vorzüglichst gedeiht - von rot bis weiß und süß - alles da, für jeden Geschmack, aber:
In der Tat können wir in Carnuntum nicht mit der nervigen Säure und dem schlanken leichtfüßigen Charakter vieler deutschen Gewächse dienen, für solche Weintypen muss man sich schon etwas weiter nach Westen wagen (Kamptal, Wachau, Weinviertel etc.), wir sind eher auf der üppigen, voluminösen Schiene unterwegs - no na, bei den Sommern, was aber nicht heißen soll, dass es bei uns keine guten Weißweine gibt (gerade allerdings für den Weißen Riesling muss man hier spezielle, kühlere Lagen auf dem richtigen Boden (Urgestein, Schiefer!) haben, denn sonst ists ihm hier doch zu heiß.) Für diese Sparte müsste man sich auf den mittlerweile extrem seltenen Roten Riesling (das wäre ein richtiger "Exot" zwischen Cabernet und Syrah...) konzentrieren (ist aber ein Weißwein!), aber das führt jetzt zu weit.).
Natürlich hat sich das östlichste Eck gerade mit den Rotweinen in den letzten Jahren einen Namen gemacht - und es stimmt auch - im Vergleich dazu, was in anderen Gebieten für Aufwand getrieben wird, um entsprechende Weintypen zu erzeugen, wächst der Rote hier schon leichter.
(Viele, auch gute Lagen hier liegen in der EBENE!!! oder nur auf sanften Hängen) und nicht in irgendwelchen Steillagen, um genug Sonne zu kriegen.
Dort würden sie nämlich was anderes nicht kriegen - nämlich Wasser! Denn das ist bei uns eher der Faktor, der die Qualität mehr beeinflusst.

Aber gut, nachdem das kein Weinbauforum ist, sondern eines für Garten-Exoten, will ich nicht zu sehr ausschweifen.
Wer weiteres Interesse hat:
PROBIEREN GEHT ÜBER STUDIEREN - Wir - Weinbau Hillebrand - sind gern zu einer Verkostung unseres gesamten Sortimentes bereit und füllen auch gern den Kofferraum ganz voll an, um die Erinnerung an die pannonische Steppe möglichst lange flüssig zu halten .
Und im Grunde schließt sich hier der Kreis wieder, denn wenn der Juniorchef was verdient hat, fließt das zumindest teilweise mit hoher Wahrscheinlichkeit in eine ganz bestimmte Richtung - dreimal darf man raten - zu FROSTBESTÄNDIGEN EXOTEN .
-> Mit dem Kauf einer (oder besser: vieler!) Flaschen Wein wird der Fortbestand des exotischen Gartens in Ostösterreich gesichert - Genuss für einen guten Zweck - was will man mehr?!
P.S.
(Man verzeihe mir meine ganz und gar unvornehme Offenheit, aber was solls, ich bin heute etwas lasterhaft in meinem verderbten Tun)
(gewisse Tage fordern den Wahsinn einfach heraus - und jeder weiß: Der Grat zwischen Genie und Wahsinn ist schmal - sehr schmal..Hihih....)

Lg, Karl


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