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9.913.733 Artikelanzeigen seit dem 12.08.2005

Bürgergärten in der Südpfalz -> Exoten als entscheidender "Turbo" im Tourismotor!

Nachricht von Karl Z7b

Hallo Lutz!
Das ist ja ungemein interessant, dieses Projekt, v.a. würde mich interessieren, welche Oleander die dort verwendet haben.
Klar, mit "stinknormalen" gehts auch bei uns in Carnuntum einige Jahre lang sehr gut, doch meistens sterben die Dinger dann ohne Schutz in einem strengeren Winter entweder bis zum Boden ab, oder gehen letzlich ganz ein (Wasserschosser sind bei Nerium ja besonders empfindlich).
Man hört ja immer wieder von so "frostharten" Varianten z.B. aus den USA, wenn du dort bist ließe sich das ja vielleicht eruieren, was die da verwendet haben. (gerade in öffentlichen Anlagen muss man ja eher auf wirklich verlässliche Pflanzen setzen, sonst wird man wohl nur Skepsis ernten, denk ich mir, denn auch wenn die Winter dort meistens sehr mild sind, hie und da ist immer ein kalter dabei, der ordentlich aussortiert...)

Solche Projekte sind, so meine ich, auch für den Tourismus sogar unglaublich förderlich, denn was wird in der Werbung für eine Region verkauft?!
Ein ganz bestimmtes Image!
Dieses Image ist, wenns um den Wein, oder auch um gewisse Formen des Sommertourismus (z.B. Badetourismus) geht in den allermeisten Fällen irgendwie mit "Süden", "warm", "Sonne" etc. gekoppelt (no ja, weils in den potentiellen Kunden Sehnsüchte und Assoziationen weckt, die das Produkt sozusagen erst recht ins Rampenlicht rücken.
Es gibt doch wohl keine aussagekräftigeren (und eigentlich billigeren!) "Beweise" für das versprochene "Flair", als Pflanzen zu verwenden, die man mit dem "Süden" assoziiert!
Es ist ja eigentlich auch logisch, dass der Konsument dann auch in einer ganz anderen Laune ist, wenn er auf Schritt und Tritt neues, unerwartetes entdeckt, ihm sozusagen der Mund wässrig gemacht wird, als wenn er sich eher angeödet über eh schon Bekanntes "fadisiert"
Also das typische Bild: Halbherzig "gepflegte" Sträuchergruppen, die vor sich hinvegetieren, Fichten und Tannen, die von der Luftverschmutzung gezeichnet sind, hie und da vielleicht ein paar Sommerblumen; dann noch vielleicht vor sich hinwelkende, absolut nicht standortgerechte Pflanzen (bei uns ist das meistens die mangelnde Hitze- und Trockenheitsresistenz des "Standardsortiments", dass in den Sommermonaten dementsprechend dürftig ausschaut...

Ich meine in manchen Regionen, wie z.B. in Südtirol ("Godfather" ), anscheinend in einigen Regionen Deutschlands und mittlerweile auch Richtung Neusiedlersee hat man das überrissen (es wurde auch mächtig Zeit!!!) und hat was getan, wobei man das alles nur als "Beginn" werten kann, denn es braucht da engagierte Leute, die das den Gemeinden klar machen, bzw. natürlich auch nicht verblödete und nicht hirnlose Bürgermeister, die eben nicht meinen man könnte Touristen mit 3 Sonnenschirmen und 2 Rosenstöcken neben den zwischengelagerten Autowracks und Unrathaufen anlocken.
Weit gefehlt, denn GEIZ IST GEIL, heißts ja so schön, und auch wenn ich mich nicht als geizig bezeichnen würde: Wenn ich wohin auf Urlaub fahr, dann muss mir für mein Geld schon auch was geboten werden, denn was tut ich dann dort - Erholen kann man sich ja wohl nur dort, wos einem auch gefällt und wo man vielleicht ein bisschen Abwechslung vom Alltagstrott hat.

Ich als passionierter Exdotenfreak und werdender Landschaftsarchitekt sehe mich da eh schon gefordert, was zu unternehmen, es wird eindeutig Zeit, dass gewisse festgefahrene Anschauungen v.a. im öffentlichen Bereich (die typischen Sortimente an verwendeten Pflanzen) mal ordentlich durchgerüttelt werden {(Privatleute sind da viel aufnahmefreudiger und offener, wenn man sie kompetent beraten kann) }; und zwar aus einem ganz bestimmten Grund: Diese "Festsetzung" ist WILLKÜRLICH und basiert auf AHNUNGSLOSIGKEIT und teilweise zu einem Gutteil auf schlichter IGNORANZ und auch DUMMHEIT (warum sollte denn eine Weigelia oder Kerria aus Asien weniger, wie soll ichs ausdrücken "exotisch" oder mehr "normal" sein, als eine immergrüne Magnolie oder Albizia?! - Höchstens weil sie von der allgemeinen Vorstellung oder "konvention" des angeblich Normalen weniger abweicht als die beiden letzteren...... ) ;;;; auch Stichwort: Scheinmoral.....
Das ganze ist großer Blödsinn und hat mit der botanischen Realität absolut nix gemein (v.a. wenn dann Leute mit Argumenten kommen wie "Heimische Pflanzen verwenden, nur so funktioniert der Naturgarten!" und dann Forsythien und Tulpen pflanzen, jeder Brennnessel sofort mit dem Heindl hinterherrennen und sich über Disteln im Rasen beschweren......... Scheinmoral halt

So nun aber genug der Aufregung, (und Entschuldigung für die verschachtelten Sätze) ich war ungeordnet und in Eile -> kreatives Chaos garantiert .
Jetzt muss ich ja eh noch einen Beitrag zu meiner neuesten Entdeckung heute posten.

Also dann,
lg, Karl


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