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Exoten und Garten.
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Mediterrane Winterimpressionen aus der Türkei
Nachricht vom 05.01.05 im Forum "Exoten und Garten" von Michael Andresek,
NÖ, Z7b .
Da ich die Woche vor Weihnachten (14-21.12.2004) für eine Woche die
Gegend um Alanya Türkei unsicher gemacht habe, möchte ich aus
botanischer und meteorologischer auch hier im Forum darüber berichten.
Zuerst zum Wetter es war meist windig und trocken (6 Tage), an zwei
Tagen hatte es aber ununterbrochen sehr stark geregnet. Die Temperaturen
in Alanya am Meer lagen tagsüber bei 15 ° - 16 ° C, in der
Nacht erreichten die Tiefstwerte 5 ° C. Frost im sehr moderaten Bereich
soll an der Küste nur alle 7 10 Jahre vorkommen. Einmal
nächtigten wir in Pamukkale auf 600 m Höhe über dem Meer im
Inland. Auch hier erreichten die Höchstwerte an die 15 ° C, in
der Nacht sank die Temperatur aber deutllich unter Null (dicker Rauhreif
am Morgen auch auf Phoenix dactylifera, Phoenix canariensis und Washingtonia
robusta). Auch zwei über 1000 m hohe Pässe im Taurus haben wir
überquert, hier waren sämtliche kleinere Wasserflächen trotz
positiver Temperaturen unter Tags zugefroren
Am meisten beeindruckt haben mich die gerade voll fruchttragenden Citrusplantagen
zwischen Antalya und Alanya. Meist Navelina-Orangen die Satsumas waren
offensichtlich schon abgeerntet. Dazwischen die ein oder andere Zitrone.
Schön waren auch die Bananenplantagen um Alanya, wo wie auf den Kanaren
Musa acuminata Dwarf Cavendish angebaut wird. Die Bananen reifen
auch jetzt im Winter (trotz der niedrigen Temperaturen) und wir haben es
uns am Markt in Antalya nicht nehmen lassen, einige dieser kleinen aber sehr
guten Bananen zu genießen.
Auch Granatäfpfel gab es in rauen Mengen so wurden am Strand
überall frischgepresster Orangen-, Grantapfel und Mischsaft angeboten.
In den Dörfern an der Küste standen auch im Winter voll belaubte
und fruchttragende Feigenbäume (kleine, sehr süße fast schwarze
Feigen) habe mir einige Stecklinge mitgenommen. Ich nehme aber an,
dass diese wegen des Fehlens der Feigengallwespe bei uns nicht tragen werden.
Ebenso sah ich einige Kakibäume, die den Einheimischen aber zu
süß sind und daher auf den Bäumen bleiben. Die kahlen Bäume
mit den orangeroten Früchten sind aber ein lustiger Anblick.
An Palmen gab es im Hotel bei Alanya hauptsächlich Washingtonia robusta
in allen Größen wobei diese Palme wohl überhaupt zu
den meist verbreitetsten in der südlichen Türkei zählt. Bei
einer Bungalowanlage ca 30 km Östlich von Antalya gab es Allen aus riesigen
uralten Washingtonia robusta Palmen. Sah fast aus wie in Kalifornien
Los Angeles. Daneben gab es natürlich noch Phoenix canariensis und Phoenix
dactylifera. Bei Phoenix traten auch jede Menge an Hybriden auf. So sah ich
augenscheinliche Phoenix dactylifere mit etwas dunkelgrünen Blättern
und nur winzigen Früchten wohl eine Kreuzung dactylifera
canariensis. Einige Phoenix dactylifera dürften zumindest Hybriden mit
Phoenix theophrastii sein. In Pamukkale zB. sah ich eine Palme mit eher
kürzeren, am ganzen Wedel stacheligen Blättern, die an Phoenix
theophrastii herankam leider waren die kleinen Samen/Datteln alle
kernlos.
Weiters gab es in meinem Hotel 3 Pflanzen (bereits fruchtend) von Syagrus
romanzoffianum sowie ein kleines Exemplar von wie ich annehme Cocos nucifera!
(Sicher keine Butia oder Jubaea, da der Stamm (ca 30 cm) zu dünn
außerdem hatte sie eine eher hellgrüne Blatttfärbung. Dass
in der Regel frostfreie Klima dürfte hier also auch das Gedeihen von
Cocos ermöglichen.
Ich habe mir Samen von Syagrus und den kleinfrüchtigen Phoenix dactylifera
(auch aus dem kühlern Gebirge)miitgenommen, weiters auch Samen von Quercus
coccifera (Kermeseiche) und die oben erwähnten Feigenstecklinge. Fotos
werde ich erst nach Entwicklung des Films und erfolgter Digitalisierung ins
Forum einstellen können.
Jetzt geht es aber bis 9.1.2005 in den Schiurlaub bei dem milden Wetter
brauch ich mir keine Sorgen um meine Exoten im Garten zu machen Sorgen
macht mir allerdings die Schneelage, die die nächsten Tage sicher nicht
besser wird (Warmluft bis in große Höhen)
Exotengärtner
von Wolfgang (Stade)
(mit Genehmigung des Autors, der Beitrag wurde im Bambusjournal der EBS
Deutschland erstveröffentlicht.)
Sogenannte Exoten sind Pflanzen, die bei uns nicht heimisch sind. Abgesehen
von den schon länger bei uns eingeführten und eingebürgerten
winterharten Exoten sind für den Exotengärtner vor allem diejenigen
Arten interessant, die aus den temperierten, mediterranen und subtropischen
Breiten stammen. Deren Überwinterungsfähigkeit im Freiland in
Mitteleuropa reicht in der Spanne von winterhart über marginal bis nur
mit Schutzvorkehrungen möglich. Nach meinem Verständnis sind für
den Exotengärtner vor allem die Pflanzen interessant, welche marginal
oder mit leichten Schutzvorkehrungen jeweils unter Berücksichtigung
der klimatischen Gegebenheiten unter Einbeziehung der Mikroklimata unsere
wechselhaften mitteleuropäischen Winter längere Zeit überstehen
können.
Zu den wichtigsten Vertretern zählen neben dem unverzichtbaren Bambus
vor allem Palmen, Yuccas, australische , asiatische, südeuropäische
Gehölze sowie Pflanzen aus dem südlichen Nordamerika und
Südamerika neben Pflanzen aus tropischen Hochlagen mit Tageszeitenklima.
Der Ehrgeiz des Exotengärtners ist es, diese Pflanzen erfolgreich im
eigenen Garten wachsen zu sehen.
Wie wird man zum Exotengärtner, welche Merkmale zeichnen diesen aus.
Nun mein nicht ganz ernst gemeinter Versuch einer Definition:
Ob die Neigung, sich mit exotischen Pflanzen zu beschäftigen in den
Genen verankert ist ( jeder möge seine Wurzel zurückverfolgen,
ob nicht einer der Ahnen außer dem Nutzpflanzenanbau sich in der Richtung
beschäftigt hat ) ist nicht auszuschließen.
Wann die Passion ausbricht, möglicherweise durch einen latent bestehenden
Virus im Sinne einer Krankheit hervorgerufen, ist von Fall zu Fall verschieden.
Der eine beginnt schon in frühen Jahren, andere erst im reiferen Alter.
Auch ist die Entwicklung dieser Leidenschaft sehr unterschiedlich, oft
verläuft sie moderat, berichtet wurde aber auch schon von extremen
Verläufen bis hin zum Realitätsverlust. Der eine stürzt sich
vehement auf eine Pflanzengattung- oder Art, andere sind bestrebt das ganze
mögliche Spektrum abzudecken.
Unbedingte Voraussetzung für den Exotengärtner ist ein mindestens
handtuchgroßes Stückchen Erde, d.h. eine Zeitlang mag auch ein
geräumiger Balkon reichen, aber eigentlich ist Freilandfläche für
den echten Exotengärtner unverzichtbar.
Der klassische Exotengärtner ist vorwiegend männlich; warum das
schöne Geschlecht unterrepräsentiert scheint , bedarf noch einer
näheren Untersuchung. Man möge mir nachsehen, dass ich auch aus
Gründen der Vereinfachung deshalb nur den männlichen Artikel verwende.
Er ist vielseitig interessiert mit Schwerpunkt auf den naturwissenschaftlichen
Gebieten, fast immer verkappter Wetterfrosch oder Klimatologe. Sein
Informationsbedarf über die in Frage kommenden Pflanzen ist immens.
Die Pflanzenbücher in Buchhandlungen sind ihm alle geläufig und
die eigene Sammlung wird von Jahr zu Jahr größer, wobei er nicht
müde wird, das Lieblingsbuch zum tausendsten Mal in die Hand zu nehmen.
Er ist erfinderisch und oft humorvoll, seine optimistische Grundhaltung hilft
ihm unvermeidliche Rückschläge zu meistern. Er ist experimentierfreudig
und hat sich die kindliche Fähigkeit erhalten, zu staunen und sich
über kleine Erfolge zu freuen. Er ist beharrlich bis versessen, wenn
es gilt, Informationen über - oder Pflanzen zu beschaffen, dabei
phantasievoll und kontaktfreudig. Er erfreut sich normalerweise guter Gesundheit,
da er sich gern bewegt und an der frischen Luft aufhält. Bei Wind und
Wetter ist er bereit nach seinen Schützlingen zu sehen. Es ist für
ihn ein leichtes, sich die botanischen lateinischen Bezeichnungen vertraut
zu machen. Er ist bereit, Fremdsprachen zu aktivieren oder zu lernen und
sei es nur zu dem Zweck, unverzichtbare nicht übersetzte Fachliteratur
verdauen zu können. Durch den Kontakt zu fremdsprachigen
Exotengärtnern trägt er im übrigen zur
Völkerverständigung bei. Er ist gern bereit, sich in Vereinen und
Gesellschaften zu betätigen um den Kontakt mit Gleichgesinnten zu pflegen
und zu fördern. Er hat ein offenes Wesen und teilt gern seine Erfahrungen
mit anderen; er tauscht gern Pflanzen oder verschenkt sie. Gerne macht er
Reisen in südliche Gefilde um seine Lieblinge im artgerechten Habitat
zu bewundern. Leider entgehen ihm aufgrund seiner so verständlich
eingeschränkten Sichtweise viele andere schöne Aspekte fremder
Landstriche. Sollte er dort einmal abhanden gekommen sein, macht das nichts.
Er ist leicht an der nächstbesten Palme oder botanischen Rarität
wieder einzusammeln.
Insgesamt handelt es sich um einen sympathischen Zeitgenossen, dem man kaum
Übles nachsagen kann. Er ist in allen Gesellschaftsschichten vertreten,
der Umgang untereinander gestaltet sich erfreulich unkompliziert, man spricht
ja eine Sprache. Natürlich gibt es auch hier Vertreter der Zunft, die
zu Besserwisserei und Rechthaberei neigen. Es wird auch nicht gern gesehen,
wenn jemand rein egoistisches Verhalten zeigt oder wichtige Informationen
bewusst zurückhält. Dies sind jedoch Ausnahmen. Stärker
ausgeprägt ist die Verbreitung von Anglerlatein. Stellvertretend
seien nur genannt: das maßlose Übertreiben von Ergebnissen sowie
auch das Verschweigen von Misserfolgen. Da dem aber niemals niedere
Beweggründe als Motiv zugrunde liegen, sollte man dies möglichst
mit einem milden Lächeln taktvoll übergehen. Soweit die Betrachtung
als isolierte Spezies. Natürlich gibt es den exzentrischen bis verschrobenen
Einzelgänger, bei dem die positiven Merkmale nicht so nach außen
drängen. Zu beobachten ist, dass doch der größere Teil der
Exotengärtner in partnerschaftlichen Beziehungen anzutreffen ist. Diese
Partnerschaft dient dem Zweck, dem doch manchmal drohenden Realitätsverlust
des Gärtners Einhalt zu gebieten, ein wichtiges Regulativ für
ungebremste Sammelwut oder andere unrealistische Vorhaben. Aber auch hier
nutzt er seinen Erfindungsreichtum und seine Beharrlichkeit, letztendlich
doch seine Pläne im Rahmen der Möglichkeiten durchzusetzen. Er
hat von den Pflanzen gelernt, zeigt Bambusmentalität, scheinbar
dem Druck nachgeben um dann ungebrochen wieder zurückzukehren. Und Alles
wird gut.
Klimakarte Italien
aus:
THIEL, M. (2003): Klima und Hydrographie der Binnengewässer Nord- und
Mittelitaliens - Universität Trier, FB VI: Geographie/Geowissenschaften,
http://boden.uni-trier.de/Lehrveranstaltungen/Skripte/Italien2002/Datei_01_Inhalt.pdf.
ROTHER, K. & TICHY, F. (2000): Wissenschaftliche Länderkunden, Bd.
24 - Darmstadt.
Botanischer Garten in Linz, Österreich
Nachricht vom 15.04.02 im Forum "Exoten und Garten" von Georg Ettinger
Ich war gestern mal wieder im Botanischen Garten Linz und hab mich etwas
genauer bezüglich Exoten umgesehnen, obwohl Linz in USDA Zone 7a liegt
und für "Exoten" eigentlich kein so gutes Klima hat. In diesem Extremwinter
hatte es Temperaturen bis -17°C und Dauerfrost. Direkt neben den
Gewächshäusern ( und auch noch an anderen Stellen des Gartens )
sind eine große Zahl an verschiedensten Opuntien ausgepfanzt und werden
im Winter mit Regenschutz versehen, was jedoch eigenlich nicht unbedingt
notwendig wäre, da sie auch ohne Regenschutz an anderen Stellen des
Gartens gut gedeihen. Vor dem Gewächshaus stand auch ein großer
( ca.160cm ) Citrus sinensis x Poncirus trifoliata aber im Kübel. Weiters
sind auch noch recht große Magnolien zu bestauen, deren Blüten
jedoch unter leichten Nachtfrösten gelitten haben. Wunderschön
blühen auch schon einige Rhododendron und Azaleenarten Überlebt
haben auch diesen Winter Gunnera und winterharte Agapanthus, die aber gemulcht
und vor Nässe geschützt waren. In Schattebereich sind auch winterharte
Fuchsien zu finden ( kein Schutz im Winter ). Gut machen sich auch
unzählige Bambusarten.
Und nun eine Überraschung: auf einen kleinen künstlich angelegten
Hügel stehen zwei Cupressus sempervirens!!!!!!! Ich hatte sie bei meinen
früheren besuchen total übersehen. Zugegeben die größern
der beiden ( ca.5-6m ) ist wirklich keine Schönheit, ja sie wirkt wirklich
hässlich. Viele Zweige sind nach außen gebogen die durch nassen
Schnee der jeden Winter in Linz en masse auftritt leiden. Frostschäden
hat sie nur wenige bis auf einzelne Zweige, obwohl sie vollig ungeschützt
war und das bei Temperaturen von -17/-18°C! Wirklich unglaublich! Die
Zweite kleinere Zypresse steht etwas geschützter direkt neben einem
immergrünen ( Name unbekannt ) Strauch, der leider schon eine Seite
der Zypresse komplett verdeckt und deshalb schon ganz braun ist. Dieses Exemplar
ist wirklich typisch zypressenartig gewachsen. Sie hat aber etwas
größere Schäden an einzelnen Zweigen bei einer größe
von ca.180cm. Von der größeren Zypresse habe ich auch fleißig
Samen gesammelt aber leider hab ich keine Erfahrung mit der Aussat von
Zypressensamen, könnte mir vielleicht jemand ein paar Tipps geben?
Ferner stehen auf diesem Hügel auch große Horste von Yucca flaccida,
Yucca filamentosa und kleinere Exemplare von Yucca x karlsruhensis, ebenso
auch div. Opuntien. Ebenso wächst dort auch ein ca.180 hoher Poncirus
trifoliata, der auch ohne schäden die hiesigen Winter überlebt
( eigentlich eh kein Wunder ). In einem anderen Teil des Gartens gedeiht
auch eine Araukarie und eine Spießtanne-ohne Schäden obwohl bei
der Araucaria noch Schäden vom 96/97er zu sehen sind. Beide sind ca.
190 cm groß. Ein Feigenbaum der jedes Jahr stark zurückgescnitten
wird ist ohne mulch bis in die ältesten Triebe zurückgefroren.
Außerdem gibt es auch noch ein sehr großes Exemplar von Sequoaiedron
giganteum und einige alte Atlaszedern.
Reisebericht eines Kurzurlaubes vom 23.03. - 02.04.02 in Meran/Obermais.
Nachricht vom 04.04.02 im Forum "Exoten und Garten" von Lutz Lea
Gewohnt haben wir im Hotel Einsiedler (Essen sehr gut!) kurz unterhalb der
Seilbahnstation zum Skigebiet Meran 2000.
Eine besonders beschwerliche Hinfahrt mit dem Auto mußten wir erst
bewältigen! Am Samstag vor Ostern fing es am Nordrand der Alpen durch
Staulage stark an zu schneien, was zur Folge hatte, dass der Fernpaß
mit schon sommerbereiften Autos verstopft war. Es ging absolut nichts mehr.
Megastau von Nesselwang bis zum Fernpaß! Notunterkünfte in Reutte
wurden eingerichtet und Tee vom THW verteilt. So etwas habe ich als
langjähriger Berufskraftfahrer noch nie erlebt. Wir schafften es gerade
noch bei Starkschneefall ins Tannheimer-Tal nach Grän zu kommen und
übernachteten hier. Scheint hier sehr schön zu sein!
Am nächsten Morgen noch immer Kaos am Fernpaß. Nun fuhren wir
über Marktoberdorf, Oberammergau, Ettal, Garmisch P., Mittenwald, Insbruck
zum Brenner-Paß. Über Bozen und neue Schnellstraße ab hier.
Durch die starke Alpennordanströmung blies uns ein extrem starker
Föhnwind auf der Alpensüdseite entgegen! Es war völlig wolkenlos
und hier herrschte eine völlig andere Wetterlage als noch auf der tief
winterlichen Nordseite. Aber trotz Sonnenschein und der starken Fallwinde
war es nur etwa 10°C warm. Als erstes fiel uns hier die große
und schon seit Monaten anhaltende Trockenheit auf. Seit September soll es
in Südtirol nicht mehr richtig geregnet haben! Zudem war der Winter
ungewöhnlich kalt für die Meraner Region. Frost bis -12°C
selbst in Tallagen soll aufgetreten sein. All dies machte mich noch neugieriger
auf den Zustand der wärmeliebenden "Exoten" in und um Meran.
Da wir mit dem Auto anreisten waren wir recht beweglich und konnten in der
kurzen Zeit recht viel Örtlichkeit abfahren, an der ich Interessantes
vermutete. Auch war uns die Meraner Region von früheren Reisen schon
recht gut vertraut. Vorweg sei gesagt, dass sich die meißten exotischen
Sehenswürdigkeiten auf das Meraner Stadtgebiet bzw. auf das Zentrum
beschränken. Man bewegt sich hier so um die 300-350m Höhe und darf
nicht außer acht lassen, dass man sich in alpinen Verhältnissen
befindet und es mit zunehmender Höhe auch hier schnell an die Grenzen
des Möglichen hinsichtlich der "Exoten" geht. Meran liegt regelrecht
im Talkessel und das Gelände steigt jeweils seitlich schnell an auf
große Höhen. Zudem gibt es hier viele kleine Ortschaften und
Bauernhöfe, wo hauptsächlich Obst- und Weinanbau betrieben wird.
Aufallend ist, dass sich viele Hotels, Pensionen und Bauernhäuser in
Höhen bis zu 1000m und mehr befinden. Viele dieser Besitzer wollen ihren
Gästen auch in diesen Höhen das "Exotische" von Meran auch noch
hier oben bieten. Es scheint besonders am Beispiel der Hanfpalme zu gelingen,
von denen ich noch Exemplare bis in Höhen von 840m endeckte.
Hier einige erwähnenswerte Standorte von Hanfpalmen und anderen "Exoten":
Dorf Tirol/Gasthof "Tiroler Kreuz" - hier gedeiht in einem
Nachbargrundstück auf 806m Höhe eine 25 jährige Trachy, eine
etwa ebenso alte Araucaria araucana und ein etwa 5 jähriges
Olivenbäumchen. Hier soll es diesen Winter bis zu -15°C kalt gewesen
sein! Alle drei Gewächse zeigten keine Frostschäden und wurden
auch nicht geschützt. Die meißten anderen Anwesen im Dorf Tirol
liegen so um die 550-750m hoch. Auch hier gibt es viel zu endecken. Stattliche
Trachys mit bis zu 6m hoch sind keine Seltenheit. Einige sahen am Blattwerk
sehr zerzaust aus, was auf starke Winde an ungüstigen Standorten
schließen läßt. Wirkliche Frostschäden konnte ich hier
weniger beobachten. Hier scheinen sich "Exoten" gut etabliert zu haben
(günstige nach Süden hin ausgerichtete Lage).
Auch im westlich gelegenen Nachbarort Algund gibt es noch unzählige
Hanfpalmen, Zypressen, Pinien und Lagestroemien. Der Ort liegt mit einer
Höhe von 360m tiefer als das Dorf Tirol und ist ebenso nach Süden
hin sehr günstig ausgerichtet. Sehenswert ist hier eine ca 8m hohe
Hanfpalme, die bei dem Ferienhof "Huber unterm Baum"/St.- Kassian - Weg 17
unmittelbar am dortigen Gebäude steht, und so regelrecht durch Balkon
und Dachkonstruktion wächst. Einmaliges Fotomotiv!
Fährt man noch weiter westlich in den Vinschgau läßt sich
kaum noch eine Hanfpalme ausmachen. "Exoten" werden schlagartig rarer.
Mittelmeer-Zypressen (Cupressus sempervirens) wechseln mit der härteren
Arizona-Zypresse(Cupressus arizonica) einander ab. Eine Ausnahme beziehungsweise
einen Versuch mit "Exoten" unternimmt hier im Vinschgau das Gourmet-Hotel
"Vier Jahreszeiten" in Schlanders. Hier hat man viele riesige Trachys und
Baumfarne in einer Badelandschaft im Freien gepflanzt. Als wir vor Ort waren,
blies ein extrem starker westlicher Fallwind vom Reschen-Paß her, und
unzählige Gärtner extra angereist aus Norditalien, waren mit
Frühjahresarbeiten beschäftigt. Leider waren schon alle Palmen
von ihren Winterschützen befreit worden. Ich hätte gerne mal die
Vorrichtungen gesehen. Alle Trachys machten einen schlechten Eindruck und
waren am Blattwerk sehr zerzaust (Folge eines hier öfters starken Windes).
Die Baumfarne zeigten noch keinerlei Blattaustriebe. Immergrüne
Gehölze und Pflanzen leiden hier durch den letzten harten Winter und
der hier seit Monaten vorherrschenden Trockenheit besonders an
Blattschäden. Insgesamt schon ein interessanter Versuch hier "Exoten"
in einer wesentlich rauheren Region (Schlanders dürfte so auf 700m
Höhe liegen) zu etablieren. Besuch lohnt nicht unbedingt.
Ein tolles "Exoten"-Pflaster ist auch der etwas nordöstlich oberhalb
von Meran gelegene Ort Schenna. Hier gibt es auffällig viele Trachys,
Zypressen, Pinien, Zedern und Feigenbäume. Eine wahre "Exoten"-Insel
inmitten von Obstgärten und Weinreben bietet das herrliche Hotel Lagrein
in der Schennastraße 54. Die Besitzerin ist absolute Pflanzenliebhaberin
und hat im Hotelgarten viele Mittelmeergehölze gepflanzt. Zu bewundern
sind mächtige Trachys, stammbildende Yuccas, Albizia julibrissin,
Callistemon, Camellia in Sorten, Olea europea (tolles Exemplar), Nerium
oleander!, Cupressus sempervirens u.v.m. Besuch lohnt sehr. Schenna liegt
auf rund 600m Höhe und ist klimatisch gesehen sehr bevorteilt (sehr
sonnige Südwestlage).
Fährt man die Straße von Schenna weiter nach Norden kommt Ihr
in das Bergdorf Verdins auf 842m Höhe. Hier gibts eigentlich gar nichts
"Exotisches" mehr zu sehen, bis auf zwei seit fünf Jahren ausgepflanzten
ca. 10 Jahre alten Trachys!!!. Vor dem Gasthof "Schöne Aussicht" sind
sie zu sehen. Laut Auskunft des Besitzers werden sie im Winter jedoch leicht
geschützt, da hier oben schon Frost bis zu -15°C keine Seltenheit
ist. Dies waren die am höchsten Standort vorkommenden Hanfpalmen in
und um Meran, die wir endecken konnten. Auch im Passeier-Tal, 10km nördlich
von Meran, kann man noch herrliche Trachys im dortigen "Quellenhof"/Sport
und Wellness Resort bei St. Martin bewundern. Hier stehen bis zu 8m hohe
und über 30 jahre alte Exemplare. Lohnenswert ist auch ein Besuch beim
Schloß Labers in Meran/Obermais. Hier gedeihen riesige Hanfpalmen mit
starkem Samenansatz. Unzählige Sämlingspflanzen konnte ich hier
überall finden und ausgraben. Wäre es im Meraner Raum feuchter
würde sich Trachycarpus fortunei wesentlich stärker durch Selbstaussaat
ausbreiten. Nur an schattigen und beständig leicht nassen Stellen kann
man eine Verjüngung beobachten.
Der botanische Garten von Meran, die Gärten von Schloß
Trauttmansdorff:
Am sonnigen Hang oberhalb von Meran, wo einst Kaiserin Sisi flanierte, erstrecken
sich die blühenden Gärten. Im Auftrag der Südtiroler
Landesregierung wurde 1994 der erste Spatenstich zu ihrer Errichtung auf
dem zwölf Hektar großen Gelände gesetzt. Die Idee, Meran
einen botanischen Garten zu schenken, gibt es seit über 100 Jahren.
Damals wurden bereits die ersten exotischen Gewächse angepflanzt. Im
Zentrum der Gärten thront das Schloss. Graf Trauttmansdorff hatte es
aus mittelalterlichen Ruinen wieder errichten lassen; Kaiserin Sisi wohnte
zweimal zur Winterkur darin. Nun wird es zu einem Museum umgebaut, das ab
Frühjahr 2003 von 200 Jahren bewegter Tiroler Tourismusgeschichte
erzählen wird.
Toll finde ich, dass hier in den Gärten v. Schl. Trautm. die Pflanzen
nach ihrer Herkunft geordnet wurden. Es werden die Zusammenhänge zwischen
natürlicher Vegetation, Klima, Standort und menschlichen Eingriffen
berücksichtigt. So stehen beispielsweise Naturlandschaften wie der
japanische Auwald neben Kulturlandschaften wie Reisterrassen und Teeplantagen.
Die klimatischen Bedingungen sind in Meran besonders günstig; es ist
das wintermildeste Gebiet des deutschen Sprachraumes. Darum kann hier vieles
verwirklicht werden, was nördlich der Alpen unmöglich wäre.
Im Januar ist hier ein absolutes Minimum von -11,5°C gemessen worden
(Im Garten gibt es eine eigene Wetterstation). Hier noch einige Projektdaten
des Gartens - Meereshöhe: 330-421 m ü.N.N. Maximaler
Höhenunterschied: 91 m, Weglänge: 6 km!
Für mich am schönsten waren und sind die sogenannten Sonnengärten
auf der Südseite des Schlosses. Alte Kulturpflanzen des Mittelmeerraums
wie Oliven, Wein, Feigen, Oleander, Pinien, Zypressen und Lavendel komponieren
hier das unverkennbare Bild des Südens. Am eindrucksvollsten war der
aus 19 knorrigen Bäumen bestehende Oliven-Hain. Diese sind vom Gardasee
hierher verpflanzt worden, da sie für den Bau eines Klärwerkes
im Weg gestanden hätten. Es soll der nördlichste Olivenhain Italiens
sein. Auch ein großes Wäldchen bestehend aus unzähligen Trachys
aller Größen hat mir sehr gut gefallen.
Leider gibt es hier nur sehr wenige andere ausgepflanzte Palmen, die hiesige
Winter bestimmt gut überdauern würden.
Man macht Versuche mit Sabal minor - sahen sehr verfroren aus (teilweise
nur ein Blatt!), Sabal palmetto ist nur in großen Betonkübeln
eingelassen und wird im Winter ins Gewächshaus geholt, Butia capitata
ist teilweise ausgepflanzt und teils auch in Kübeln ins Erdreich eingelassen
- Die ausgepflanzten Butias machten einen recht gute Eindruck! Es dominieren
hier aber besonders die Hanfpalmen (Trachycarpus fortunei) - einfach Klasse!
Fast vergessen hätte ich auf die blaue Nadelpalme (Trithrinax acanthacoma)
hinzuweisen, von denen mehrere frisch gepflanzte große Exemplare an
der Schlossmauer am Verwaltungseingang stehen! Diese scheinen nur leider
von der Blattfleckenkrankheit (wie bei Yuccas zu beobachten) befallen zu
sein. Sonst tolle markannte Pflanzen - die müßte man zu Hause
haben.
Ein Besuch des hiesigen Gartens lohnt allemal - aber wie steht es im botanischen
Führer so schön geschrieben: Die Natur läßt sich nicht
drängen, viele Pflanzen brauchen Zeit, um ihren ganzen Zauber zu entfalten.
Ein Garten wird erst richtig schön, wenn er in die Jahre kommt; er ist
eine Investition für die Zukunft. Dies läßt sich hier zur
Zeit noch besonders gut beobachten.
Warum gedeihen "Exoten" hier so gut?
Meran liegt unter 46°40` nördlicher Breite, also geographisch in
der sogenannten "kälteren gemäßigten Zone", zu der alle Gebiete
nördlich des 45. Breitengrades gerechnet werden. Das Meraner Klima ist
ein gemäßigt kontinentales mit heißen Sommern, jedoch angenehm
abgekühlten Nächten und einer beträchtlichen Zahl von
Frösten in den Wintermonaten. Die hohen Berge der Nordkette (bis 3335m)
aber verhindern oder schwächen das Einströmen extrem kalter Luftmassen,
ebenso wie zur Winterzeit das Einströmen warmer ozeanischer Luft
abschwächen. Föhn und Schiroko sind selten und immer nur durch
wenige Stunden verspürbar. Die "Mittlere Jahrestemperatur" Merans
beträgt 12,68°C.
Besucher Merans in der warmen Jahreszeit, welche die zahlreichen
wärmeliebenden, immergrünen Laubgehölze in prächtigem
Gedeihen sehen, könnten der Meinung sein, dass hier kaum Fröste
vorkommen. Aber gerade die in den Wintermonaten so zahlreichen sonnenklaren
Tage bewirken nächtlich eine starke Wärmeausstrahlung, die Fröste
zur Folge hat. Während aber z.B. im Rheinland, das normalerweise milde
ozeanische Winter zur Folge hat, gelegentlich harte Winter mit
Minimaltemperaturen von -20 bis -25°C und mehr vorgekommen sind, sinkt
in der Meraner Oberstadt und am Hang des Küchelberges auch in extrem
kalten Wintern die Temperatur nicht unter -13,5°C, und auch das war
nur im Winter 1928-29 der Fall. Meistens ist das Extrem -10°C (im Mittel
-8,8°C).
Es darf nicht übergangen werden, dass das Klima des Meraner Talkessels
beträchtliche Unterschiede der einzelnen Örtlichkeiten aufweist.
Die Angaben für die mittlere Temperatur der einzelnen Monate und Jahre
stammen aus einer klimatischen Mittellage. Im Durchschnitt hat Meran 123
wolkenlose Tage im Jahr. Die Zahl der nur wolkig-schönen Tage ist wohl
fast ebensogroß. Das ergibt zusammen eine Anzahl von Sonnentagen, die
man in wenigen Orten Europas antreffen kann.
Als durchschnittliche Niederschlagsmenge werden 744 mm angegeben, mit
Schwankungen zwischen 341 und 1164 mm. Letztere hohe Zahl kommt aber eher
nach gewitterreichen Sommern zustande, als durch gelegentlich eintretende
längerdauernde Herbstregen. Ohne künstliche Bewässerung wäre
bei der starken Sonneneinstrahlung eine gedeihliche Landwirtschaft nicht
denkbar. Die Zahl der Schneetage wird mit durchschnittlich 7-8 angegeben.
Das Meraner Klima ist von wissenschaftlich zuständiger Seite als ein
"Rätsel" bezeichnet worden, da so viele Gewächse mediterraner Herkunft
seit über 100 Jahren und noch länger hier ihr Gedeihen finden,
obwohl man das Klima nicht als "südliches" bezeichnen kann. Die
nächstgelegene wirklich "südliche" Zone befindet sich als Klimainsel
am Gardasee einschließlich Arco. Mit diesem Beitrag möchte ich
meinen doch sehr ausführlich gewordenen Reisebericht von dem schönen
Meran beenden. Ich hoffe er hat Euch gefallen und Lust gemacht auch mal hier
die "Exotenwelt" zu erkunden. Vom "Trachy-Virus" infizierte kommen hier
garantiert auf ihre Kosten. Übrigens gibt es im gesamten Stadtgebiet
zahlreiche "Naturdenkmäler" zu bewundern! Eine Broschüre ist bereits
erschienen und erhältlich.
Quellenangabe:
Textpassagen dieses Beitrages teilweise in eigene Worte gefaßt
Gartenführer "Die Gärten von Schloß Trautmansdorff,I-Meran
2001 entnommen
Führer/Südländischer Pflanzenschmuck der Gartenstadt Meran,
v.K.L. Honeck, Meran 3. Auflage 1977 im Selbstverlag
Trachycarpus fortunei im Tessin
zusammengestellt von Michael Andresek am 27.3.2002,
Am 11.3.2002 stellte Andreas zwei Fragen im Forum:
darf man wirklich wilde Trachys einfach auspflanzen und hat jemand Ahnung
ob Karfreitag die Geschäfte dort geöffnet haben ?
Weiters stellte Andreas fest, dass man da in relativ kurzer Entfernung die
schönsten Exoten kaufen kann, aber die Infos vom Lago und Umgebung rar
sind. Andreas versucht einmal den Anfang zumachen und wird Referenzen suchen
vielleicht schließt sich noch wer an. Vielleicht hat jemand Lust eine
Rubrik in seine Homepage einzuflechten ? Leider fehlt Andreas die Zeit für
eine Eigene obwohl sie langsam nötig wird bei den vielen Exoten im Garten.
Re: zu Lago Maggiore und Info Datenbank Tessin
Marcel aus Luzern postete dazu am 12.3.2002 die folgende Antwort:
Zu Deiner ersten Frage, dazu hab ich weiter oben schon geantwortet.
Ich weis es echt nicht ob es erlaubt ist, oder gern gesehen ist wenn man
Palmen ausgräbt.In der Region des Lago Maggiore kenne ich zwei
Gärtnereien die viele Exoten habe.
Zum ersten die Palmengärtnerei Palmetto in San Antonio.
www.palmen-palmetto.ch. Dort gibt es einiges an Palmen, Yuccas und
andere Exoten. Des weiteren die Baumschule Eisenhut in San Nazzaro.
www.eisenhut.ch. Die Baumschule ist auf Magnolien und Zitrus spezialisiert.
Natürlich gibt es dort auch Palmen, etc. Du wirst dort in jeder
Gärtnerei die verschiedensten Exoten finden, denn dort sind das "normale"
Gartenpflanzen. Oft entdeckt man was spezielles selbst in einem
Gartencenter.
Am 12.3 2002 postete Markus im Forum, ob es stimmt, dass im Tessin verwilderte
Trachys in den Wäldern wachsen und ob es möglich wäre, sich
dort welche auszubuddeln
Marcel aus Luzern teilte darauf mit, dass im Tessin in vielen Wäldern
Trachys, Bambus und ähnliches wild wächst . Er hat auch schon kleinere
ausgebuddelt, es ist aber ein ziemlich schwieriges unterfangen. Ob es gern
gesehen wird, weiß er nicht. Er habe einmal mit einem Forstbeamten
gesprochen und dieser bezeichnete die Trachys als Plage und Unkraut. Er hat
Marcel dann geholfen zwei ca. 20cm große auszugraben. Aber Marcel denkt,
dass auch er keine Freude gehabt hätte, wenn man mit Schaufel und Spaten
angerückt währe...
Am 22.3.2002 postete Ralf zum Thema Trachys und Lago Maggiore
folgendes:
Ich hatte das Glück die letzten 14 Tage am Lago Maggiore und in
Südtirol zu verbringen. In Sachen Palmen (Trachys) und Lago Maggiore
hat sich in den letzten Jahren wirklich einiges getan. Es stimmt was hier
immer wieder berichtet wird, sie wachsen wirklich wild und gedeihen
prächtig. Ein Biologe des Forschungszentrums in Ispra bestätigte
mir dass es sich wirklich um eine Plage handelt und das man anfängt
sich deshalb Sorgen zu machen.
Ich habe fleißig Samen gesammelt. Der Samen stammt von Exemplaren die
in größeren Höhen gewachsen sind und die dort niemand
hingepflanzt hat. Wer welchen haben möchte kann mir ein Mail schicken
(ralf.bernhardt@pva-gmbh.de). Das Zeug ist natürlich kostenlos. Porto
und Verpackung müsst ihr natürlich bezahlen, aber mit 2 - 3 Euro
pro Handvoll seit Ihr dabei.
Noch mal zu den Palmen: Wer welche ausgraben möchte wird auf der Ostseite
des Sees schnell fündig. Erstaunlicherweise gibt es dort mehr als auf
der Westseite. Ich denke das liegt einfach daran dass die Berge einen
natürlichen Schutz vor kaltem Ostwind bieten. Während in Arona
nur einige wenige Exemplare zu finden sind, wachsen in Angera Hunderte von
kleinen Exemplaren direkt am Seeufer. Also, wer graben will (ist übrigens
gewünscht und erlaubt...), hier drei konkrete Standorte.
1. Ortsausgang von Laveno in Fahrtrichtung Ispra in einer großen
Baulücke direkt am See. Hier stehen Trachys mit fast 2 Metern Höhe
die niemanden gehören. Von 20 cm bis 2 Metern findet man hier jede
Größe. Einen Parkplatz zu finden ist schwerer als eine Trachy
zum Ausgraben.
2. Unterhalb der Seilbahn in Laveno. Das Gelände wird wegen der Seilbahn
regelmäßig gerodet... hier stehen viele, viele Trachys und im
angrenzenden Wald stehen noch mehr. Nehmt einen Spaten mit, die Dinger sind
in Italien teuer! Ich habe ca. 10 Stück ausgegraben, mehr ging nicht
ins Auto. Hier ist es ideal. Die Fahrt mit der Seilbahn ist toll, außerdem
kann man von oben prima sehen welche man
ausgraben will !
3.Eine Dritte Möglichkeit ist die Landstrasse zwischen Luino, Laveno
und Ponte Tresa. In praktisch jeder Ecke, jeder Baulücke stehen Trachys.
Wenn man die Uferstrasse verlässt wird man in jedem Wald fündig.
Ich habe übrigens im Hotel Pavone in Angera gewohnt. Es ist wirklich
wunderschön und mit 85 Euro für ein Doppelzimmer für diese
Gegend preisgünstig. Die Besitzer sind Deutsche ! Als sie merkten dass
ich mich für Palmen interessiere haben sie mich gebeten aus Ihrem Garten
ein paar mitzunehmen.... um sie von dem Unkraut zu befreien. Viel Spaß
beim Graben !
und Rolf schrieb am 22.3.2002:
Auch ich war schon einige Male am Lago und habe Trachys in verschiedenen
Größen ausgegraben. Ich habe dann versucht sie zum Anwachsen zu
bringen. Größere Exemplare ab 60 cm Stamm sind bei mir trotz bester
Pflege und Überwinterung im kühlen Wintergarten nicht mehr angewachsen.
Erst nach 2 Jahren waren sie endgültig abgestorben, weil sich keine
neuen Wurzeln bildeten. Auf dem Bild unten siehst Du ein Trachy-Stamm links
von 96.Die anderen 3 sind vom Herbst 98.Die 2. von rechts ist immer noch
nicht richtig angewachsen, wackelt noch und hat noch kein neues Blatt getrieben.
Kann sein, dass sie noch eingeht. Also ich würde empfehlen, nur kleinere
Palmen auszugraben. Viel Glück beim Anwachsen der Trachys!
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